Wegerich, Spitz-

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der bis zu 40 cm hohe kahle bis schwach behaarte Spitzwegerich zählt zur Familie der Wegerichgewächse. Der ausdauernde Wurzelstock ist mit zahlreichen Faserwurzeln besetzt.

Er treibt eine grundständige Rosette, deren aufrechte, lanzettlichen, 2 bis 4 cm breiten und bis 30 cm langen Blätter zum Grund hin verschmälert sind und in einen breiten, scheidenförmigen, wollig behaarten Blattstiel übergehen. Sie sind drei- bis siebennervig, ganzrandig oder entfernt gezahnt.

Die kleinen Blüten stehen zunächst in kugelförmigen, später walzenförmigen, lang gestielten Ähren auf einem blattlosen fünffurchigen Stiel. Die Blüten besitzen ein trockenhäutiges Tragblättchen. Sie bestehen aus einem dreiblättrigen, ebenfalls trockenhäutigen, braunen Kelch, mit behaartem Kiel und vier winzigen, zu einer bis 3 mm langen Röhre verwachsenen, weißen bis bräunlichen Kronblättchen.

Außerdem hat jede Blüte vier (zur Blütezeit weit heraushängende) Staubblätter und einen winzigen, zweifächrigen Fruchtknoten. Die untersten Blüten einer Ähre blühen zuerst, indem sie den dann befruchtungsfähigen Griffel herausschieben , der Griffel wird bestäubt, und erst dann werden die Staubbeutel der Blüte geöffnet. So ist eine Selbstbestäubung ausgeschlossen. Die Frucht ist eine zweisamige, sehr kleine Deckelkapsel.

  • Blütezeit: Mai bis September
  • Sammelgut: Kraut
  • Sammelzeit: Mai bis Juni

Anwendung

  • Anwendungsgebiete:Innere Anwendung: Katarrhe der Luftwege, entzündliche Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut
  • äußere Anwendung: entzündliche Veränderungen der Haut
  • Dosierung (soweit nicht anders verordnet): mittlere Tagesdosis: 3-6 g Droge ; Zubereitungen entsprechend
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge sowie andere galenische Zubereitungen zur inneren und äußeren Anwendung.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • „Die besseren Pillen – Band 2“ ; Mosaik Verlag
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Aderblatt
  • Aderkraut
  • Schafzunge
  • Wegetritt
  • Siebenrippe

Nebenwirkung

Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind keine Nebenwirkungen zu erwarten.

Präparate

  • Bad Heilbrunner Spitzwegerichkraut Tee
  • Bad Heilbrunner Spitzwegerich Tee
  • Quieta Arzneitee Blutreinigungstee S
  • Quieta Arzneitee Spitzwegerichtee
  • Bad Heilbrunner Med. Spitzwegerich Hustensirup
  • Bad Heilbrunner 20-Kräuter Husten Bonbons
  • Bad Heilbrunner Wind und Wetter Kräutertee
  • Kneipp Hustensaft Spitzwegerich
  • Ricola Schweizer Kräuterbonbons Menthol-Eukalyptus (Ricola AG)
  • Ricola Schweizer Kräuterzucker (Ricola AG)
  • Broncholind Hustensaft (Divapharma-Knufinke)
  • Broncholind Hustensaft zuckerfrei (Divapharma-Knufinke)

Vorkommen

  • Herkunft: Europa, Nord- und Mittelasien
  • Standort: Wege, Wiesenränder, Felder, Weiden

Wirkstoffe

Spitzwegerichkraut, bestehend aus den zur Blütezeit geernteten, frischen oder getrockneten Teilen von Plantago lanceolata, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Spitzwegerichkraut enthält Schleimstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe und Kieselsäure.

Wirkung

Die Arznei wirkt reizmildernd, adstringierend (zusammenziehend) und antibakteriell.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe W