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Das bis zu 30 cm hohe, meist mehrjährige Ackerstiefmütterchen zählt zur Familie der Veilchengewächse. Seine gelblichgrünen, vom Boden aufsteigenden Sprosse sind 10 bis 25 cm lang, meist kahl oder kurz behaart und rund oder schwach vierkantig.
Am Grund der Stängel stehen die bis zu 3 cm langen und etwa 1 cm breiten Blätter in nach oben größer werdenden Abständen. Sie sind eiförmig-lanzettlich, haben eine entfernt gekerbte Blattspreite die sich zum Grund in den bis 2 cm langen Stiel verschmälert. Die am Grund des Stiels befindlichen Nebenblätter werden fast so groß wie die Laubblätter und besitzen einen gekerbten Endabschnitt.
Die schwach duftenden, endständigen, mit zwei Vorblättern versehenen Blüten, werden 1,2 bis 3 cm groß. Ihr langer Blütenstiel entspringt einzeln an den Blattachseln. Die lanzettlich zugespitzten, bis 1 cm langen Kelchblätter besitzen je 2 bis 3 mm lange, elliptisch-ovale Anhängsel. Die Kronblätter sind sehr verschiedenfarbig: hellgelb, weiálich, rosa, violett. Die seitlichen, nach außen umgebogenen Kronblätter haben einen weißlich-gelben Bürstensatz.
Das vordere Kronblatt besitzt einen Sporn. Die beiden unteren der fünf völlig in der Blüte eingeschlossenen Staubblätter haben ein langes Anhängsel, das am Sporn der Kronblätter Nektar abgibt. Der einfächrige Fruchtknoten ist aus drei miteinander verwachsenen Fruchtblättern und einem geknieten Griffel mit kopfiger Narbe aufgebaut. Die Frucht ist eine dreiklappige, rundliche Kapsel. mit zahlreichen 1 mm großen Samen, die jeweils einer kleinen Samenschwiele.
- Blütezeit: Mai bis Oktober
- Sammelgut: Kraut
- Sammelzeit: Mai bis Juli
Anwendung
Anwendungsgebiete: Äußere Anwendung bei leichten, seborrhoischen (krankhaft gesteigert Talg absondernde) Hauterkrankungen und beim Milchschorf der Kinder.
Dosierung (soweit nicht anders verordnet):
- 1,5 g Droge auf 1 Tasse Wasser als Teeaufguss 3 x täglich anwenden; Zubereitungen entsprechend
- Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge für Aufgüsse oder Abkochungen sowie andere galnische Zubereitungen zur äußeren Anwendung.
Hinweise
Die Tagesmenge darf nur 2 Tassen betragen, eine Überdosierung kann Schaden anrichten.
Literatur
- Bundesanzeiger
- Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
- Maurice Mességué „Das Mességué Heilkräuter Lexikon“ ; Verlag Fritz Molden
- Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
- Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
- Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag
Lateinische und sonstige Namen
- Ackerveilchen
- Stiefmütterchen
- Ackerstiefmütterchen
- Wiesenstiefmütterchen
- Dreifaltigkeitskraut
- Muttergottesschuh
- Tagblümchen
- Nachtblümchen
- Stiefkindle
- Fronsamkraut
- Jesusblümchen
- Freisam
- Tagveigerl
- Nachtveigerl
Präparate
- Bad Heilbrunner Blutreinigungstee N
- Quieta Arzneitee Blutreinigungstee S
- Galama Tonikum (Queisser Pharma)
Vorkommen
- Herkunft: gemäßigtes Eurasien
- Standort: Äcker, Waldränder, Hügel, Schutthalden, Wiesen, Wegränder, Felder
Wirkstoffe
Stiefmütterchenkraut, bestehend aus den zur Blütezeit gesammelten, getrockneten oberirdischen Teilen von Viola tricoloris, hauptsächlich von den Unterarten subsp. vulgaris und subsp. arvensis, sowie Zubereitungen aus Stiefmütterchenkraut in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Flavonoide.
Wirkung
Die Droge wirkt reizlindernd, auswurffördernd, schweiß- und harntreibend, sowie blutreinigend.