Süßholzwurzel

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Die Staude gehört zu den Schmetterlingsblütengewächsen. Sie kann bis zu 2 m hoch werden. Die gelben, holzigen und etwa fingerdicken Wurzeln treiben mehrere Meter lange Ausläufer, aus denen oberirdisch aufrechte, stielrunde bis kantige Triebe wachsen.

Sie tragen wechselständige, 3-7 unpaarig gefiederte, unterseits klebrige (Drüsen als Punkte erkennbar) Blätter. Die Blüten stehen in den Blattachseln in vielblütigen Trauben. Die Einzelblüten besitzen eine blaßviolette Fahne. Die bräunlichen Samen entwickeln sich in kahlen Hülsen.

  • Sammelzeit: März, April und September, Oktober
  • Sammelgut: Wurzeln

Anwendung

Anwendungsgebiete: Katarrhe der oberen Luftwege und Ulcus ventriculi/ duodeni (Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür).

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • mittlere Tagesdosis: Süßholz: ca. 5-15 g Droge entsprechend 200-800 mg Glycyrrhizin
  • Succus Liquiritiae: 0,5-1 g bei Katarrhen der oberen Luftwege; 1,5-3 g bei Ulcus ventriculi/duodeni ; Zubereitungen entsprechend
  • Art der Anwendung: Klein geschnittene Droge, Drogenpulver, Trockenextrakte für Aufgüsse, Abkochungen, flüssige und feste Formen zur oralen Anwendung (succus liquiritiae).
  • Dauer der Anwendung: Gegen die Verwendung der Droge als Geschmackskorrigens bis zu einer maximalen Tagesdosis von 100 mg Glycyrrhizin bestehen keine Einwände.

Hinweise

Ohne ärztlichen Rat nicht länger als 4-6 Wochen. Gegen eine Verwendung der Droge als Geschmackkorrigenz bis zu einer maximalen Tagesdosis von 100 mg Glycyrrhizin bestehen keine Einwände.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Lakritzenkraut

Nebenwirkung

Gegenanzeigen können auftreten bei Lebererkrankungen, Hypertonie (Bluthochdruck), schwerer Niereninsuffizienz und in der Schwangerschaft.

Präparate

  • Bad Heilbrunner Wind und Wetter Kräutertee
  • Bad Heilbrunner 20-Kräuter Husten Bonbons
  • Bad Heilbrunner Deutscher Brusttee
  • Bad Heilbrunner Blutreinigungstee N
  • B+E Abführ-Kräuter-Tee (Plosspharma)
  • Knufinke Broncholind Husten- und Brusttee (Divapharma Knufinke)

Vorkommen

  • Herkunft: Mittelmeergebiet, Westasien
  • Standort: zum Teil kultiviert in europäischen Ländern

Wirkstoffe

Süßholzwurzel, bestehend aus den ungeschälten, getrockneten Wurzeln und den Ausläufern von Glycyrrhiza glabra, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Wurzel enthält Glycyrrhizin. Neben Kalium- oder Calziumsalzen der Glycyrrhizinsäure (=Glycyrrhizin) enthält die Droge eine Reihe von Flavonoide, ferner sind Phytosterole und Cumarine vorhanden.

Wirkung

Glycyrrhiza glabra beschleunigt die Abheilung von Magengeschwüren. Sie wirkt außerdem sekretolytisch (Lösunung von zähflüssigem Sekret in den Bronchien), expektorierend (Auswurf aus Trachea und Bronchien herausbefördernd) und antiphlogistisch (entzündungshemmend).

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe S