Vitamin B12

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Das im Körper enthaltene Vitamin B12 ist in Depots gespeichert, von denen die Leber das wichtigste ist. Es wird überwiegend über die Galle ausgeschieden und bis auf 1 Mikrogramm wieder über den enterohepatischen Kreislauf rückresorbiert.

Wird die Speicherkapazität des Körpers durch hochdosierte, insbesondere parenterale Gabe überschritten, so wird der nicht retinierte Anteil im Urin ausgeschieden. Die Blutplasmaspiegel geben über die Höhe des Vitamin B12-Depots im Körper Auskunft. Wird einem gesunden Organismus jegliche Vitamin B12-Zufuhr entzogen, so werden erst nach einem Zeitraum von 3-5 Jahren bis kritische Werte erreicht, die einen Mangelzustand anzeigen.

Die Resorption von Vitamin B12 erfolgt im Dünndarm, jedoch nur, wenn das Vitamin zuvor mit dem im Magen gebildeten Intrinsic factor eine Verbindung eingegangen ist. Unabhängig vom Intrinsic factor kann das Vitamin auch durch passive Diffusion über den Magen-Darm-Trakt oder die Schleimhäute in den Blutstrom gelangen.

Anwendung

Gesichertes Anwendungsgebiet ist ausschließlich Prävention und Therapie von Vitamin B12-Mangelzuständen verschiedener Ursachen, sofern sie ernährungsmäßig nicht behoben werden können. Bei Mangelerscheinungen treten zumeist uncharakteristische Symptome auf wie Müdigkeit oder geringe körperliche Belastbarkeit.

Art der Anwendung:

Eine orale Anwendungsart kommt nur zur Verhütung von Vitamin B12-Mangelsyndromen durch jahrelange Fehlernährung in Frage. Zur parenteralen Anwendung werden z.Z. folgende Dosierungen empfohlen:

  • in den ersten Wochen nach Diagnosestellung 100 Mikrogramm täglich
  • bei nachgewiesener Vitamin B12-Resorptionsstörung anschließend lebenslang 100 Mikrogramm monatlich
  • Bei oraler Anwendung wird momentan eine tägliche Aufnahme von 1-10 Mikrogramm empfohlen.

Hinweise

  • Wegen der Instabilität von Vitamin B12 kann durch Zumischung anderer Stoffe ein Wirkungsverlust des Vitamins auftreten.
  • Bei parenteraler Anwendung wurde in Einzelfällen über Akne, ekzematöse und urtikarielle Arzneimittelreaktionen sowie über anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen berichtet.
  • Vitaminverluste durch Hitze, Licht und Sauerstoff.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Prof. Dr. K. Klein, Vitamine, Schneider-Verlag Hohengehren, 1996

Lateinische und sonstige Namen

  • Cobalamin
  • Hydroxocobalamin (wirksamer Bestandteil)

Nebenwirkung

Empfehlungen pro Tag:

  • bis 1 Jahr: 0,5 – 0,8 µg
  • ab 7 Jahre: 1,0 – 1,5 µg
  • unter 13 Jahre: 1,8 – 2,0 µg
  • ab 13 Jahre: 3,0 µg
  • Schwangere: 3,5 µg
  • Stillende: 4,0 µg

Präparate

  • Richter’s Hefekapseln mit reiner Bierhefe und sieben B-Vitaminen (Bad Heilbrunner)
  • Vitacin Früchtetee + 10 Vitamine – Erdbeere (Quieta)
  • Vitacin Früchtetee + 10 Vitamine – Waldfrucht (Quieta)
  • Vitacin Früchtetee + 10 Vitamine – Orange (Quieta)
  • Bad Heilbrunner Bärenstarker Kindertee
  • Bad Heilbrunner Multivitamine für Kinder Kautabletten
  • Bad Heilbrunner Vitamin B Komplex Kapseln
  • Bad Heilbrunner Multivitamine plus Mineralien plus Spurenelemente Brausetabletten
  • Citrus Fruchtfasern mit Multivitaminen (Kneipp)

Vorkommen

Vitamin B12-haltige Produkte sind Leber, Niere, Herz, Hirn, Fisch, Austern, Milch (bis zu 7,5 µg pro Liter), Milchprodukte, Eigelb und Muskelfleisch.

Wirkung

Vitamin B12 ist ein essentieller Wirkstoff, der vom Organismus in aktive Coenzyme umgewandelt wird, die an der intramolekularen Umlagerung von Alkylresten beim Abbau bestimmter Fettsäuren und bei der Übertragung von Methylgruppen beteiligt sind.

Das Vitamin ist neben Folsäure an der Neubildung labiler Methylgruppen beteiligt, die durch Transmethylierungsprozesse auf andere Methylakzeptoren übertragen werden. Das Vitamin nimmt dabei auf die Nukleinsäuresynthese Einfluß, insbesondere bei der Hämatopoese und anderen Zellreifungsvorgängen im Körper.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe V