Vitamin C

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Vitamin C ist ein essentieller Wirkstoff für den Menschen. Ascorbinsäure und Dehydroascorbinsäure bilden ein wichtiges Redoxsystem.

In kristalliner Form ist das Vitamin C stabil. In wäßriger Lösung rasch durch Luftsauerstoff oxidierbar. Die Oxidationsstabilität nimmt mit steigender Wasserstoffionenkonzentration zu; sie ist bei pH 4 – 6 am höchsten. Übergangsmetalle (z. B. Kupfer) beschleunigen die Oxidation.

Anwendung

Anwendungsgebiete:

  • Therapie oder Prävention von klinischen Vitamin-C-Mangelzuständen, die ernährungsmäßig nicht behoben werden können: z. B. Skorbut, Moeller-Barlow-Krankheit, Präskorbut
  • Eine durch Nachweis gesicherte erniedrigte Ascorbinsäurekonzentration im Blutplasma kann auftreten bei: Fehl- und Mangelernährung, parenteraler (unter Umgehung des Magen Darm Kanals) Ernährung, Infektionskrankheiten, schweren Traumen, Hämodialyse, Tumorkachexie
  • Methämoglobinämie im Kindesalter

Art der Anwendung:

Orale Dosen:
  • Prophylaktisch. 50 – 225 mg/Tag
  • Therapie: 225 – 1000 mg/Tag
Parenterale Dosen:
  • 225 – 500 mg/Tag bei parenteraler Ernährung für deren Dauer.
  • Bei akuter, toxisch bedingter Methämoglobinämie einmalig 500 – 1000 mg i. v. Unter Umständen ist eine Wiederholung angeraten.

Hinweise

  • Vitaminverluste durch Hitze, Licht und Sauerstoff.
  • In Blattgemüse setzt unmittelbar nach der Ernte ein enzymatischer Abbau durch Peroxidasen ein, der -z. B. bei Konservierung – durch blanchieren verhindert werden kann. Der Vitamin-C-Gehalt der Kuhmilch schützt Säuglinge nicht vor einer Vitamin-C-Mangelerkrankung.
  • Gegenanzeigen: Oxalat-Urolithiasis; Eisenspeichererkrankungen (Thalassämie, Hämochromatose)
  • Wechselwirkungen: Eine Mischung von Ascorbinsäurelösungen und reduktionsempfindlichen Substanzen ist zu vermeiden.
  • Ein toxischer Effekt von Vitamin C ist nicht bekannt.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Prof. Dr. K. Klein, Vitamine, Schneider-Verlag Hohengehren, 1996

Lateinische und sonstige Namen

  • Ascorbinsäure

Nebenwirkung

Empfehlungen pro Tag:

  • bis 1 Jahr: 40 – 50 mg
  • ab 7 Jahre: 55 – 60 mg
  • 7 – 13 Jahre: 65 – 70 mg
  • ab 13 Jahre: 75 mg
  • Schwangere: 100 mg
  • Stillende: 125 mg

Präparate

  • HERMES Cevitt
  • Vitacin Früchtetee + 10 Vitamine – Erdbeere (Quieta)
  • Vitacin Früchtetee + 10 Vitamine – Waldfrucht (Quieta)
  • Vitacin Früchtetee + 10 Vitamine – Orange (Quieta)
  • Bad Heilbrunner Bärenstarker Kindertee
  • Bad Heilbrunner Multivitamine für Kinder Kautabletten
  • Bad Heilbrunner Multivitamine plus Mineralien plus Spurenelemente Brausetabletten
  • Bad Heilbrunner Carotin C E Kapseln
  • Bad Heilbrunner A C E plus Selen Kautabletten
  • Magnesium + Vitamin C Kautabletten (Bad Heilbrunner)
  • Bad Heilbrunner Vitamin C 1000 mg hochdosiert Brausetabletten
  • Bad Heilbrunner Wind und Wetter Kräutertee

Vorkommen

Vitamin C kommt in bedarfsgerechter Nährstoffdichte nur in Gemüse (Paprika, Brokkoli, Rosenkohl, Wirsing, Tomaten, Kartoffeln) und Obst (Kiwi, Erdbeeren, Sanddorn, rote Johannisbeeren, Zitrusfrüchte) vor.

Wirkung

Vitamin C wirkt aufgrund seines Redoxpotentials als Cofaktor zahlreicher Enzymsysteme, z. B. bei der Kollagenbildung, Katecholaminsynthese, Hydroxylierung von Steroiden, Tyrosin und körperfremden Substanzen, Biosynthese von Carnitin, Regeneration von Tetrahydrofolsäure, alpha-Amidierung von Peptiden – u.a. von Peptidhormonen und Neuropeptiden wie ACTH (adrenocorticotropes Hormon) und Gastrin.

Ferner ist Vitamin C an der Immunabwehr beteiligt, insbesondere der Chemotaxis, der Komplementaktivierung und der Interferonproduktion.

Die molekularbiologischen Funktionen von Vitamin C sind noch nicht vollständig aufgeklärt. Ascorbinsäure verbessert durch die Reduktion von Ferri-Ionen und durch Bildung von Eisenchelaten die Resorption von Eisensalzen. Sie blockiert die durch aktivierten Sauerstoff ausgelösten Kettenreaktionen in wässrigen Körperkompartimenten.

Die antioxidativen Funktionen stehen in enger biochemischer Wechselwirkung mit denjenigen von Vitamin E, Vitamin A und Carotinoiden. Eine Verminderung potentiell kanzerogener Stoffe im Gastrointestinaltrakt durch Ascorbinsäure ist noch nicht ausreichend belegt.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe V