Weißdorn

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der bis zu 5 m hohe Weißdornstrauch besitzt an seinen dornenbesetzten Ästen zahlreiche wechselständige, dunkelgrüne, dreilappige Blätter.

Die in Trugdolden stehenden weißen Blüten reifen im Herbst zu leuchtend roten Früchten mit mehligem Fruchtfleisch.

Anwendung

  • Anwendungsgebiete: nachlassende Leistungsfähigkeit des Herzens entsprechend Stadium II nach NYHA.
  • Dosierung: Soweit nicht anders verordnet: Tagesdosis: 160-900 mg nativer, wässrig-alkoholischer Auszug (Ethanol 45 % V/V oder Methanol 70 % V/V ; Droge-Extrakt-Verhältnis = 4-7 : 1 ; mit definiertem Flavonoid- oder Procyanidin-Gehalt) entsprechend: 30-168,7 mg oligomere Procyanidine, berechnet als Epicatechin, oder: 3,5-19,8 mg Flavonoide, berechnet als Hyperosid nach DAB 10, in zwei bis drei Einzeldosen.
  • Art der Anwendung: Flüssige oder feste Darreichungsformen zum Einnehmen.
  • Dauer der Anwendung: Mindestens 6 Wochen

Hinweise

Bei unverändertem Fortbestehen der Krankheitssymptome über 6 Wochen oder bei Ansammlungen von Wasser in den Beinen ist eine Rücksprache mit dem Arzt zu empfehlen. Bei Schmerzen in der Herzgegend, die in die Arme, den Oberbauch oder in die Halsgegend ausstrahlen können, oder bei Atemnot ist eine ärztliche Abklärung zwingend erforderlich.

Die Droge sowie wässrige, wässrig-alkoholische, weinige Auszüge und Frischpflanzenpresssaft werden traditionell zur Stärkung und Kräftigung der Herz-Kreislauf-Funktion eingenommen. Bei Gallensteinleiden nur nach Rücksprache mit einem Arzt.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • Maurice Mességué „Das Mességué Heilkräuter Lexikon“ ; Verlag Fritz Molden
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Hagdorn
  • Hagedorn
  • Hageapfel
  • Mehlbeere
  • Mehlbaum
  • Mehlhosen
  • Mehlfäßchen
  • Müllerbrot
  • Christdorn
  • Heckdorn
  • Heckendorn
  • Handorn
  • Haweide
  • Haynerholz
  • Heinzerleinsdorn
  • Mehlbeerbusch
  • Webdüorn
  • Wittdäorn

Nebenwirkung

In therapeutischen Dosen sind keine Nebenwirkungen zu erwarten.

Präparate

  • Ginseng Gelee Royale Heilpflanzen Dragees N (Bad Heilbrunner)
  • Weißdorn Heilpflanzen Dragees (Bad Heilbrunner)
  • Bad Heilbrunner Herz- und Kreislauftee N
  • Bad Heilbrunner Weißdornblätter mit Blüten Tee
  • Quieta Arzneitee Herz- und Kreislauftee N
  • Katlenburger Klostertrunk (Dr. Demuth)

Vorkommen

  • Herkunft: Europa
  • Standort: Landschaften mit ausgeglichenen Wärmeverhältnissen, Lehmboden und etwas Feuchtigkeit; auch als Kulturpflanze

Wirkstoffe

Weißdornblätter mit Blüten, bestehend aus den getrockneten, blühenden Zweigspitzen von Crataegus monogyna emend. oder Crataegus laevigata oder anderen im gültigen Arzneibuch aufgeführten Crataegus-Arten, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Flavanoide (Flavone, Flavonole), darunter Hyperosid, Vitexinrhamnosid, Rutin und Vitexin und oligomere Procyanidine.

Wirkung

An isolierten Organen oder im Tierversuch wurden folgende Wirkungen festgestellt:

Positv inotrop (muskelwirksam), positiv dromotrop (die Überleitungsgeschwindigkeit des Herzens beeinflussend), negativ bathmotrop (Reaktion eines reizbaren Gewebes (insbesondere des Herzens) beeinflussend), Zunahme der Koronar- und Myokarddurchblutung, Senkung des peripheren Gefäßwiderstandes

In humanpharmakologischen Studien wurden nach der Gabe von 160-900 mg / Tag wässrigalkoholischer Extrakte über einen Zeitraum von bis zu 56 Tagen bei Herzinsuffizienz Stadium II nach NYHA eine Besserung subjektiver Beschwerden sowie Steigerung der Arbeitstoleranz, Senkung des Druckfrequenzproduktes und Erhöhung der anaeroben Schwelle festgestellt.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe W