Blutspenden – 15 wichtige Antworten

Kann man Krebs per Bluttest erkennen?

15.000-mal pro Tag rettet fremdes Blut ein Menschenleben. Die Zahl der Blutspenden ist jedoch rückläufig und wertvolle Konserven fehlen. Gerade Ältere Menschen spenden zu wenig Blut. Warum? Weil wir zu wenig darüber wissen!

Zwei von drei Deutschen sind einmal im Leben auf fremdes Blut oder daraus hergestellte Medikamente angewiesen. Nur 2,5 Prozent der Deutschen gehen regelmäßig zum Blutspenden. 67 Prozent der Deutschen sind grundsätzlich dazu bereit, wären sie besser über Blutspenden informiert. Wir antworten auf Ihre Fragen!

Alle Fakten zum Blutspenden

  1. Warum Blut spenden?
    Bis heute ist es nicht gelungen, künstliches Blut herzustellen. Daran ändert sich in absehbarer Zeit nichts. Große Mengen Blutkonserven benötigt die Medizin bei Krebsoperationen und Organübertragungen. Wegen des hohen Blutverlusts wären solche Operationen ohne Blutspenden nicht möglich. Dagegen liegen Bluttransfusionen nach Unfällen in der Statistik auf Platz vier.
  2. Kann ich mit über 50 noch Blut spenden?
    Ja. Möglich ist eine Erstspende bis zum 60. Lebensjahr. Wer regelmßsig spendet, darf bis 65, bei manchen Blutspendediensten bis 68 spenden.
  3. Wie viel Blut entnimmt der Arzt bei einer Spende?
    0,5 Liter. 450 Milliliter sind die eigentliche Spende, 30 bis 50 Milliliter benötigen wir als Reserve benötigt, um das Blut auf Krankheitserreger (Aids, Hepatitis usw.) zu untersuchen.
  4. Spende ich immer einen halben Liter?
    Nur bei einer Vollblutspende. Bei Plasma- oder Thrombozyten-Spenden sind kleinere Mengen möglich. Für diese Spenden vereinbaren Sie einen Extra-Termin.
  5. Tut Blutspenden weh?
    Nein. Außer einem Piks in eine Vene in der Ellenbogenbeuge spüren Sie nichts.
  6. Wie oft spenden?
    Frauen dürfen viermal pro Jahr, Männer sechsmal, weil sie größer sind und deshalb mehr Blut haben.
  7. Wo spende ich?
    Das Deutsche Rote Kreuz bietet feste Termine (Ortsvereine). Darüber hinaus bitten Universitätskliniken oder andere Dienste um Blutspenden.
  8. Wie läuft die Spende ab?
    Erstspender werden eine Woche vor der Spende untersucht. Beim Spendetermin ist ein Fragebogen zu Krankheiten und Verhaltensweisen auszufüllen. Alle Fragen müssen ehrlich beantwortet werden. Hat der Arzt keine Bedenken, legen Sie sich auf eine Liege und die Blutentnahme selbst dauert zehn Minuten. Danach ruhen Sie sich 30 Minuten aus und stärken sich mit Essen und Getränken.
  9. Worauf ist zu achten?
    Vor der Blutspende: Verzichten Sie zwölf Stunden auf fette Speisen und Alkohol. Essen Sie kurz vorher etwas und trinken Sie, damit das Blut nicht zu dick wird. Nachher: Fahren Sie 60 Minuten nicht Auto oder Rad. Für Raucher: vorher und nachher 30 Minuten nicht rauchen!
  10. Informiert der Arzt mich bei Krankheitserregern?
    Ja. Das kann aber einige Tage bis Wochen dauern.
  11. Wie lange dauert es, bis das Blut wieder ersetzt ist?
    Die für die Körperabwehr wichtigen weißen Blutkörperchen sind nach einem Tag ersetzt, die entnommene Blutmenge komplett nach vier Wochen.
  12. Was geschieht mit dem gespendeten Blut?
    Um es haltbar zu machen, kühlen wir es. Beim Weiterverarbeiten zerlegen Filter und Zentrifugen die Blutspende in ihre Bestandteile (rote Blutkörperchen, Blutplasma, Thrombozyten). Dadurch hilft eine Blutspende mehreren Menschen.
  13. Kann man sich bei der Blutspende infizieren?
    Nein. Alle verwendeten Teile (Kanüle usw.) kommen nur einmal zur Anwendung. Sie sind steril und werden nach der Spende sofort entsorgt.
  14. Geld für eine Spende?
    Verschiedene Blutspendedienste zahlen zwischen 15 und 25 Euro je Spende. Fahrtgeld gibt es nicht.
  15. Sind Blutspenden sicher?
    Sehr sicher. Wer eine Blutkonserve bekommt, kann sicher sein, dass das Blut mehrfach untersucht wurde und genau dem entspricht, was der Körper benötigt.

Dann dürfen Sie spenden

Gesundheitliche Voraussetzungen fürs Spenden:

  • Mindestens 50 Kilo Körpergewicht.
  • Keine Herz-/Kreislaufkrankheit oder Bluthochdruck.
  • Grössere Operationen müssen sechs Monate zurückliegen.
  • Keine Reise in ein Malariagebiet seit sechs Monaten.
  • Kein Fieber in den letzten vier Wochen.
  • Keine blutige Zahnbehandlung in den letzten drei Wochen.
  • Ausgeschlossen sind Schwangere und junge Mütter.
  • Frauen sollten während der Periode nicht spenden.
  • Bei Arbeitsunfähigkeit besteht Spendeverbot.

Verboten ist Spenden bei:

  • chronischen Krankheiten (z. B. Diabetes),
  • regelmässiger Einnahme von Medikamenten,
  • Alkohol-, Drogen- und Medikamentensucht,
  • Aids, Hepatitis B oder C,
  • häufig wechselndem Sexualpartner,
  • Homo- und Bisexualität bei Männern,
  • für Prostituierte,
  • für Strafgefangene und
  • Ex-Strafgefangene.

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