Warum jucken Mückenstiche?

Eine junge Frau kratzt sich am rechten Unterarm

Die halbe Nacht auf der Jagd gewesen und am Morgen trotzdem völlig zerstochen? Stechmücken scheinen intelligente Wesen zu sein. Gelingt es ihnen doch immer wieder, sich so zu verstecken, dass sie ungestört zupiksen können, wenn ihr Opfer erst einmal schläft.

Was bleibt nach der Stechmückenattacke? Ein Stich, der im Laufe des Tages meist fürchterlich anfängt zu jucken. Kratzen bring kaum Linderung. Wie kann eine kleine Mücke so große Pein bereiten? Unter den Stechmücken herrscht klare Geschlechtertrennung: Die Weibchen stechen zu, um Nahrung für ihre Brut zu gewinnen, die Männchen lassen Menschen in Ruhe.

Blutgefäße angezapft

Mit dem Piks in die Haut eines Menschen zielen die Mücken in ein Blutgefäß. Damit das Blut nicht schnell gerinnt wie bei einer kleinen Wunde, so dass es die Mücke nicht mehr aufsaugen könnte, spritzt sie einen Stoff, der die Blutgerinnung hemmt. Um an möglichst viel Blut zu kommen, sondert sie zudem eine Substanz ab, die das Blutgefäß weitet.

Und nicht zuletzt setzt sie auf ein selbst produziertes Betäubungsmittel, damit der Mensch vom Einstich zunächst nichts mitbekommt. Voll gesaugt löst sie ihren Saugrüssel und fliegt – manchmal leicht taumelnd – davon. Doch die von ihr freigesetzten Substanzen bleiben in der Haut und lösen eine Art Entzündung aus.

Der körpereigene „Juckstoff“

So genannte Mastzellen setzen dabei das Gewebshormon Histamin frei. Es verursacht eine Schwellung und Rötung des Gewebes um den Stich herum. Die umliegenden Nerven werden gereizt und zeigen das durch Juckreiz an. Zurückjucken verschlimmert das Geschehen, weil es die Nerven immer mehr reizt.

Was also tun, um die Qualen zu beherrschen? Kühlen hilft, dabei aber immer ein Tuch zwischen Kühlmittel und Haut legen. Auch ein Quarkumschlag, der so lange auf der Haut bleibt wie der Kühleffekt reicht, bringt Linderung. Den Quark für den Umschlag fünf Millimeter dick auf der Haut verteilen. Einfacher geht es mit so genannten Antihistaminika-Gelen aus der Apotheke. Diese immer anwenden, wenn der Juckreiz zurückkehrt.

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