Die Schilddrüse braucht keinen Mangel!

Junge Frau mit Schilddrüsenunterfunktion

Symptome wie das Nachlassen geistiger Leistungen, verminderter Antrieb, Müdigkeit, aber auch Verwirrtheit werden nicht selten als allgemeine Alterserscheinungen abgetan. An ihrem Auftreten kann aber auch eine Unterfunktion der Schilddrüse schuld sein. Übrigens: Eine Schilddrüsen-Erkrankung wird außerdem häufig bei Frauen in den Wechseljahren beobachtet.

Bloß Wechseljahre oder doch die Schilddrüse?

7 bis 26 % der Frauen in den Wechseljahren leiden unter einer so genannten subklinischen oder latenten Schilddrüsenunterfunktion (Fachbegriff: Hypothyreose). Subklinisch bedeutet, dass nur wenige und geringere Symptome bestehen als bei klinischen Funktionsstörungen, bei denen die Krankheitsanzeichen eindeutig erkennbar sind.

Die meisten Frauen sind bei der Diagnosestellung 50 Jahre und älter. Die subklinische Schilddrüsenunterfunktion ist anfänglich unauffällig und hat unspezifische Symptome. Dies kann dazu führen, dass die Diagnose über Monate und Jahre verzögert wird. Die Symptome, die bei Schilddrüsenerkrankungen auftreten, können den Wechseljahresbeschwerden ähneln, was die Diagnosestellung häufig erschwert.

Von der Unterfunktion zur Depression

Schon leichte Veränderungen der Schilddrüse können erhebliche Probleme wie depressive Verstimmungen, Beeinträchtigung der geistigen Leistungsfähigkeit, ja sogar Gedächtnisschwund verursachen. Auch die Herzleistung kann eingeschränkt werden. In diesen Fällen besteht ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen.

Außerdem sind Gewichtszunahme, Konzentrationsschwäche, Antriebslosigkeit, Kälte-Empfindlichkeit, trockene Haut und brüchige Fingernägel als Warnsignale zu beobachten. Eine Schilddrüsenunterfunktion, die sich anfänglich nur versteckt äußert (subklinisch), kann bei einer längeren Dauer zur klinischen Erkrankung mit schlimmeren Anzeichen werden. Die Schilddrüsenfunktion sollte gerade bei Frauen in den Wechseljahren regelmäßig kontrolliert werden, um eventuelle Fehlfunktionen sofort behandeln zu können.

Die Behandlung stellt Bedingungen

Die Therapie besteht in der Regel in der Gabe von Schilddrüsenhormonen, variiert aber je nach Ursache. Eine subklinische Schilddrüsenunterfunktion wird in erster Linie in der Schwangerschaft und in der Pubertät behandelt sowie dann, wenn gleichzeitig Fruchtbarkeitsprobleme, Kropf, Fettstoffwechselstörungen oder eine bestimmte Schilddrüsenerkrankung, die so genannte Hashimoto-Thyreoiditis, festgestellt werden.

Mangel macht Unterfunktion

Selen, ein lebensnotwendiges Spurenelement, hat wichtige Aufgaben im Schilddrüsenstoffwechsel. Die Schilddrüse weist den höchsten Selen-Gehalt aller Organe auf. Bei Störungen der Schilddrüsenfunktion ist daher häufig nicht nur der bekannte Jod-, sondern auch Selenmangel verantwortlich. Eine nicht optimale Selen-Versorgung beeinträchtigt die Schilddrüsenhormon-Funktion und beeinflusst auf diese Weise viele Körperfunktionen negativ.

Dem Trinkwasser fehlt Jod, dem Korn fehlt Selen

Erwachsene führen etwa 85 % des nötigen Selens über tierische Nahrungsmittel zu, vor allem über Schweine- und Hühnerfleisch. Selen aus Getreide kann jedoch vom Körper wesentlich besser aufgenommen werden als aus Fleisch oder Seefischen, denn im Getreidekorn ist Selen gleichmäßig verteilt.

Weniger Selen findet sich in Getreideprodukten, wie Brot oder Backwaren, denn bei der Vermahlung der Körner kommt es zu Selen-Verlusten bis zu 50%. Durch die sich anschließende längere Lagerung verliert Getreide dann nach und nach immer mehr des wichtigen Spurenelements. In selenarmen Ländern erzeugtes Getreide ist praktisch selenfrei, was auf die meisten europäischen Getreide zutrifft.

Jodarmes Deutschland

Deutschland zählt europaweit mit zu den jodärmsten Ländern. Der Bodenschatz Jod ist in unserem Erdboden auf Grund der Klimageschichte der Erde nicht mehr in dem Maße vorrätig, dass die Rohstoffe für unsere Nahrung noch ausreichend mit Jod angereichert sein könnten. Darum fehlt Jod auch im Trinkwasser und in unseren Lebensmitteln.

Der errechnete Tagesbedarf liegt zwischen 150 und 300 µg (Mikrogramm = millionstel Gramm), durch unser normales Ess- und Trinkverhalten erhält die Schilddrüse aber nur etwa 100-120 µg Jod pro Tag – somit liegt eine beinahe ständige schleichende Unterversorgung vor. Die Schilddüsenfunktion ist gefährdet.

Warum Selen so wichtig ist!

Idealerweise sollte das Selen zu etwa gleichen Teilen aus pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln aufgenommen werden. In selenarmen Ländern wie Deutschland kann das nicht der Fall sein. Die Selenaufnahme der Bundesbürger ist im internationalen Vergleich niedrig und entspricht nicht den Empfehlungen einer optimalen Selenzufuhr von ca. 50 bis 100 µg pro Tag.

Besonders ältere Menschen weisen auf Grund der oft einseitigen Ernährung einen Selenmangel auf, wodurch Erkrankungen wie die subklinische Schilddrüsenunterfunktion noch zusätzlich verstärkt werden können. Diese Erkrankung stellt zudem einen unabhängigen Risikofaktor für Arterienverkalkung und Herzinfarkt bei älteren Frauen dar.

Da Selen auch eine überaus positive Wirkung bei infarktgeschädigtem Gewebe entfaltet und Studien gezeigt haben, dass das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen bei niedriger Selenzufuhr zwei- bis dreimal so hoch ist wie bei ausreichender Selenaufnahme, sollte in diesen Fällen die Einnahme eines Selenpräparates (z. B. Uniselen®) in Erwägung gezogen.

Selen-Mangel äußert sich in

Schilddrüsenerkrankungen

Hautveränderungen

Gewichtsverlust

Verdauungsstörungen

Immunschwäche

Depressionen

Schlaflosigkeit

Gedächtnisverlust

Konzentrationsschwäche

Reizbarkeit

Kopf-, Gelenk-, Muskelschmerzen

Fruchtbarkeitsstörungen

Jodgehalt in 100 g.

Schellfisch ca. 250 µg

Seelachs ca. 250 µg

Miesmuschel ca.130 µg

Kabeljau ca. 120 µg

Rotbarsch ca. 80 µg

Spinat ca. 15 µg

Hühnerei ca. 10 µg

Milch ca. 9 µg

Radieschen ca. 8 µg

Kartoffeln ca. 4 µg

Haferflocken ca. 4 µg

Bachforelle ca. 4 µg

Selengehalt in 100 g.

Rind, Kalb ca. 58

Wurst ca. 11 bis 81 µg

Rotbarsch ca. 37 bis 44 µg

Eigelb ca. 37 µg

Kabeljau ca. 17 bis 37 µg

Huhn ca. 17 bis 22 µg

Schwein ca. 12 bis 20 µg

Roggenbrot 14 µg

Forelle ca. 12 bis 13 µg

Kartoffeln 5 µg

Tipp:

Die Deckung des optimalen Selenbedarfs gestaltet sich schwierig. Einfacher ist es, Uniselen in optimaler Dosierung einzunehmen, um Mangelzuständen vorzubeugen, die Schilddrüse gesund zu erhalten und ihre wichtigen Funktionen zu gewährleisten.

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