Mit dem Bauchumfang nimmt das Risiko für eine Herzschwäche zu. Übergewichtige sollten deshalb auf ihre Kreislaufpumpe achten. Ein paar Pfunde zu viel sind dabei nicht so schlimm – viel gefährlicher ist chronischer Bewegungsmangel.
Fett und fit?
Lieber fett und fit als schlank und inaktiv“ – so bringt Professor Klaus Bös seine Botschaft auf den Punkt. „Bewegung muss uns am Herzen liegen“, betont der Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft der Universität Karlsruhe. Entscheidend für die Kreislaufgesundheit ist weniger das Körpergewicht – sondern vor allem die körperliche Aktivität.
Wissenschaftler verweisen dabei auf das Beispiel der japanischen Sumo-Ringer: Obwohl diese Sportler oft mehr als 150 Kilogramm wiegen, ist ihr Stoffwechselprofil besser als das von schlanken Menschen, die an Sportereignissen nur vor dem Fernseher teilnehmen.
Passivität schwächt die Pumpe
Normalgewicht ist keine Gesundheitsgarantie. Wer zwar schlank, aber passiv bleibt, hat ein höheres Sterblichkeitsrisiko als Übergewichtige, die regelmäßig Sport treiben. Bewegungsmangel schwächt das Herz: Gerät die Pumpe nicht regelmäßig in Wallung, lässt ihre Kraft allmählich nach. Kommt noch Übergewicht hinzu, besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer chronischen Herzschwäche.
Menschen mit Übergewicht müssen aber nicht verzagen – es ist nicht zu spät: Wer morgen loslegt, kann sich übermorgen über mehr Fitness und Wohlbefinden freuen. Besondere Anstrengungen oder tägliches Jogging sind dabei nicht erforderlich. Mit kleinen Schritten und realistischen Zielen überlisten Sie den inneren Schweinehund.
Mehr Bewegung im Alltag
Backen Sie erstmal kleine Brötchen, rät Professor Bös: „Nutzen Sie alle Bewegungschancen, die der Alltag bietet – sei es, dass Sie die Treppe statt den Fahrstuhl wählen oder den Weg zum Bäcker zu Fuß zurücklegen.“ Durch einen derartigen Verzicht auf Bequemlichkeit können Sie an einem bewegten Tag so viele Kalorien zusätzlich verbrauchen, wie eine Tafel Schokolade liefern würde.
Empfehlenswert ist die Anschaffung eines Schrittzählers. Mit seiner Hilfe können Sie leicht feststellen, wie viele Schritte Sie am Tag tatsächlich gehen. Dabei zählt jede Bewegung: ob Sie einfach nur den Müll hinunterbringen oder abends noch eine Runde spazieren gehen. Wenn Sie langfristig auf etwa 10.000 Schritte täglich kommen, haben Sie damit viel gegen eine Herzschwäche unternommen.
Herzstärke statt Herzschwäche
Noch herzfreundlicher: wenn Sie Ihre Alltagsaktivitäten mit der Zeit mehr und mehr durch moderaten Ausdauersport ergänzen. Nutzen Sie für möglichst viele Wege das Fahrrad. Verabreden Sie sich mit Gleichgesinnten zum Walking im Park, gehen Sie am Wochenende mit Freunden wandern. Am erfolgreichsten werden Sie immer dann sein, wenn Sie die Bewegung ohne großen Aufwand in Ihren Alltag einbauen.
Sie fühlen sich ein wenig schwach auf der Brust und kommen bei körperlichen Anstrengungen schnell aus der Puste? Dann sollten Sie sich nicht zu sehr schonen und Schritt für Schritt aktiver werden. Menschen mit einer beginnenden Herzschwäche profitieren besonders von einem Plus an Bewegung – die typischen Symptome wie Müdigkeit, Leistungsabfall, Kurzatmigkeit und Herzklopfen lassen sich dadurch deutlich lindern.
Mehr Fitness durch Weißdorn
Zusätzliche Unterstützung bietet die Natur. So kann zum Beispiel Weißdorn (botanischer Name: Crataegus) die Durchblutung verbessern und die Kraft des Herzmuskels steigern. Speziell bei Personen mit einer chronischen Herzschwäche haben sich Crataegus-Extrakte als nützlich erwiesen:
In Studien gaben regelmäßige Verwender an, dass sie im Alltag wieder aktiver mithalten können. Sie haben vor allem Lebensqualität gewonnen. Da Weißdorn sehr gut verträglich ist und keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt sind, ist eine Selbstmedikation über längere Zeiträume möglich.
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