Potenzstörungen und Prostataleiden – Probleme mit der Männlichkeit?

Was hilft bei Potenzstörungen?

Wer glaubt, spätestens mit 60 hänge der alte Adam seine Sexualität an den Nagel, den widerlegen Umfragen: 83 Prozent der Männer zwischen 50 und 80 Jahren sind mit Lust bei der Sache und haben jeden Monat durchschnittlich 6,7-mal Geschlechtsverkehr. Damit liegen die als Sexmuffel geltenden Deutschen gleichauf mit ihren französischen Nachbarn.

Viele Betroffene

Viele Männer prahlen mit ihrer Potenz, weil sie ihnen als Inbegriff von Männlichkeit gilt. Für sie bricht eine Welt zusammen, bereitet die Erektion beim Liebesspiel Probleme und wird der Penis nicht steif. Betroffen sind mindestens vier Millionen Deutsche. Die Hälfte von ihnen hat die 70 überschritten. Bei den 40- bis 50-Jährigen klagt jeder Zehnte über mangelndes Stehvermögen im Bett.

Man(n) fühlt sich als Versager, gedemütigt vom enttäuschten Gesicht des sexuell nicht befriedigten Gegenübers. Kein Mann, sondern ein Schlappschwanz: So denken die meisten und bringen es nicht fertig, sich einem Arzt anzuvertrauen. Von den Männern mit Erektionsstörungen erbitten in Deutschland nur zwischen zehn und 20 Prozent medizinische Hilfe.

Wie Potenzpillen wirken

13402-1Mit den sog. PED 5-Hemmern gibt es heute wirksame Potenzpillen. So haben deutsche Männer mehr Mut gefasst, sich zu bekennen und mehr Vertrauen in die medizinischen Möglichkeiten entwickelt. Die verschreibungspflichtigen Tabletten bekommen organisch bedingte Erektionsstörungen zu 80 Prozent in den Griff.

Durch sie gelangt mehr Blut in den Schwellkörper des Penis. Dieser richtet sich auf und drückt dabei Venen ab, aus denen sonst das Blut gleich abfließt – damit ist eine ausreichend lange Frist fürs Liebesspiel gegeben. Sie halten nämlich das Enzym PDE-5 in Schach. Deshalb heißen die Potenzpillen medizinisch PDE-5-Hemmer.

Vorbei die Zeit von Spritzen in den Schwellkörper, Zäpfchen in der Harnröhre oder von Vakuumpumpen! . Die PDE-5-Hemmer weiten die Gefäße im ganzen Körper. Das ist für Herzkranke Anwender lebensgefährlich. Vorsicht ist geboten, leiden Sie an Angina pectoris, einer Herzinsuffizienz zweiten Grades oder haben Sie einen Infarkt oder Schlaganfall hinter sich.

Spitze des Eisbergs

Der Boom der PDE-5-Hemmer bedeutet nicht das Ende aller Potenzprobleme. Fast 30 Prozent der Erektionsstörungen sind Luststörungen bzw. Störungen psychischer Natur. Die Pillen wirken aber nur, ist ein Mann schon erregt. Sie sind keine Aphrodisiaka zur sexuellen Stimulation – ohne erotischen Reiz keine Erektion.

Die Potenzpillen beseitigen die organischen Ursachen nicht – wir verlieren sie jedoch leicht aus den Augen, sobald die Potenzpille wirkt. Die PDE-5-Hemmer erhalten wir nur über die Arztpraxis – bleibt es dort beim bloßen Rezeptschreiben, geht niemand der Krankheit auf den Grund. Dabei kann sie die Spitze eines Eisberges darstellen und sollte alarmieren.

Warnsignal für Diabetes

Der schlaffe Penis gilt als Seismograph für Gefäßleiden. „Erektionsstörungen geben einen Hinweis auf Arterienverkalkung und gefährliche Herzerkrankungen“, warnt Günther Steinmetz von der Selbsthilfegruppe „Erektile Dysfunktion“ im bayerischen Gröbenzell. So haben Männer mit mittlerer und schwerer Erektionsstörung ein um bis zu 50 Prozent erhöhtes Risiko von Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Ein Viertel der Betroffenen leidet an einer Vorstufe der Zuckerkrankheit. Wird daraus ein echter Diabetes, schädigt dies die Nerven im Penis und die Erektionsstörung verschlimmert sich. 50 von 100 männlichen Diabetikern haben mit 40 Jahren Potenzprobleme.

Andere mögliche Ursachen

Eine mögliche Ursache für Potenprobleme ist eine Schädigung der Gefäße im Penis durch einen Unfall (z.B. Querschnittslähmung). Als riskant gelten Operation oder Strahlentherapie von Darm-, Blasen- und Prostatakrebs. Chirurgen sind heutzutage bemüht, wichtige Signalleitungen nicht zu durchtrennen. Damit bleibt die Potenz erhalten. Verloren geht jedoch die Zeugungsfähigkeit, weil es nicht zur Ejakulation kommt. Das Sperma schießt beim Orgasmus in die Blase.

Eine gutartig vergrößerte Prostata drückt manchem auf die Libido. Jeder Zweite fühlt sich sexuell beeinträchtigt. Wegen des ständigen Harndrangs gehen Betroffene Intimitäten aus dem Weg. Potenzmittel helfen hier nicht weiter. Bei richtiger Behandlung geht es aber bald auch im Bett wieder aufwärts.

Potenz durch Fitness

Hormonmangel ist selten schuld an Potenzproblemen. An ihrer Männlichkeit brauchen eingefleischte Machos nicht zu zweifeln. Leben Sie gesünder und werfen Sie gefäßschädigende Gewohnheiten über Bord! Lassen Sie das Rauchen sein und trinken Sie wenig Alkohol. Senken Sie Blutdruck und Blutfette, um der Arterienverkalkung vorzubeugen – das bedeutet Übergewicht abbauen und mehr Bewegung.

„Wir wissen heute: Potenzstörungen sind umkehrbar, berschränken Männer ihre Energiezufuhr auf 1700 Kalorien und treiben sie drei Stunden die Woche Sport “, sagt Professor Dr. Frank Sommer. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Männergesundheit am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. „Einer Studie aus Neapel zufolge erlangten 33 von 100 Männern durch gesunden Lebenswandel ihre Potenz in vollem Umfang wieder.

Wenn die Prostata wächst

Jenseits der 50 klagt jeder zweite Mann über Probleme beim Wasserlassen. Der Strahl ist schwach und tröpfelt lange nach. Nicht minder lästig ist der häufige Harndrang – trotzdem macht das Urinieren Startschwierigkeiten. Hinter diesen Symptomen steckt eine gutartige Vergrößerung der Prostata (BPH oder benigne Prostatahyperplasie). Im Extremfall wächst sie bis zur Größe einer Orange. Schuld sind altersbedingte Hormonverschiebungen.

Der Körper wandelt das männliche Hormon Testosteron in biologisch hochaktives Dihydrotestosteron (DHT) um. Das ist für Zellen der Prostata ein Wachstumsmotor wie zu Zeiten der Pubertät. Aus einem Teil des Testosterons entsteht Östrogen. Es lässt das Bindegewebe der Prostata wuchern. Bei frühhzeitiger Einnahme verbessern Rezeptfreie Pflanzenarzneimittel aus der Apotheke den Harnfluss.

Am besten belegt ist die Wirkung für Präparate aus Brennnesselwurzeln und Sägepalmfrüchten. Sie hemmen das Wachstum der Prostata, eine Rückbildung der Drüse ist allerdings nicht zu erwarten. Suchen Sie vor der Behandlung der Prostata mit pflanzlichen Mitteln einen Urologen auf, um eine bösartige Erkrankung (Prostatakrebs) auszuschließen.

Operative Hilfe

Zeigen Medikamente keine Wirkung oder ist die Harnröhre bis zum Urinstau verengt, wird es Zeit für eine Verkleinerung der Prostata. Der Arzt entfernt hier einen Teil des Gewebes. Gestauter Harn steigt bis in die Nieren auf und führt zu Entzündungen, Organversagen und Vergiftung des Blutes (Urämie).

Der Eingriff erfolgt unblutig mit Hilfe einer Sonde über die Harnröhre. Am Ende der Sonde befinden sich kleine Schneidewerkzeuge oder ein Laser. Sie tragen das Gewebe der Prostata schonend ab und die Potenz bleibt erhalten.

Leichter leben ohne Harndrang

Viele Männer verzichten lieber auf die angenehmen Dinge des Lebens, als einen Arzt oder Apotheker auf ihr drängendes Problem anzusprechen. Frühzeitige Maßnahmen schaffen Abhilfe. Die Broschüre „Schon wieder Harndrang“ klärt auf und zeigt Hilfen auf. Kostenlos zu bestellen bei: Dr. Wilmar Schwabe Arzneimittel, Prostagutt forte Service, Postfach 41 09 25, 76209 Karlsruhe.

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Foto Artikel: Schwabe

Quelle: Ratgeber aus Ihrer Apotheke