Ob ein Diabetes die Nerven angegriffen hat, ist oft über die Füße feststellbar. Zuckerkranke sollten Zeichen wie Kribbeln, Schmerzen und Taubheitsgefühle ernst nehmen!
Neuropathie: diabetesbedingte Nervenerkrankung
Besonders schlimm sind die Nächte: Die Beine kribbeln und fühlen sich kalt an, jede leichte Berührung der Bettdecke schmerzt. Für die zuckerkranke Inge B. (63) gehören Beschwerden dieser Art zum Alltag. Wie viele andere Diabetiker leidet sie an einer diabetesbedingten Nervenerkrankung, der sogenannten diabetischen Neuropathie.
Die Symptome verstärken sich schleichend und machen sich unterschiedlich bemerkbar: Oft brennen die betroffenen Körperregionen, sie schmerzen oder fühlen sich taub und pelzig an. Bei Diabetikern tritt eine Neuropathie oft an Füßen und Beinen auf. Hier verlaufen die Nervenbahnen, die lang und damit anfälliger für Störungen sind. Zu Beginn der Erkrankung ist oft nur ein leichtes Kribbeln oder Brennen in den Beinen spürbar.
Die Füße fühlen sich an, als wären sie ständig eingeschlafen. Bleibt die Krankheit jedoch unbehandelt, verstärken sich die Symptome. Die Beschwerden können unerträglich werden. Und das Empfindungsvermögen geht nach und nach verloren: Berührungen, Kälte oder Wärme und sogar Verletzungen nahm Inge B. an ihren Füßen und Beinen nicht mehr wahr.
Woher kommt die Neuropathie?
Oft ist eine schlecht eingestellte Zuckerkrankheit der Auslöser für eine Neuropathie. Sind die Blutzuckerwerte über einen längeren Zeitraum zu hoch, bilden sich Ablagerungen in den kleinen Blutgefäßen, die die Nerven versorgen. Das hat eine Unterversorgung der Nerven zur Folge. Im schlimmsten Fall sterben sie ab. Der Arzt kann in der Praxis mit verschiedenen Untersuchungsmethoden herausfinden, ob Nervenfasern beschädigt sind.
Eine zuverlässige Methode hierfür bildet beispielsweise die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit. Mit den Untersuchungen kann eine Neuropathie sehr früh erkannt und damit Folgeschäden vorgebeugt werden.
Schlimme Folgen: der diabetische Fuß
Eine unbehandelte Neuropathie bedeutet für den Diabetiker ein hohes Risiko, einen sogenannten diabetischen Fuß zu entwickeln. Durch die jahrelange Unterversorgung sind die Nerven in Beinen und Füßen so geschädigt, dass die Patienten kleine Wunden oder Temperaturunterschiede an den betroffenen Hautregionen nicht mehr wahrnehmen können.
Darüber hinaus ist die Haut wegen fehlender Schweißproduktion oft rissig und trocken, was kleine Hautverletzungen zusätzlich begünstigt. Unbemerkte Verletzungen und Druckstellen können zu vielen Komplikationen führen, und eine schlechte Durchblutung des Gewebes behindert den natürlichen Heilungsprozess.
Die beste Vorbeugung: auf den Zucker achten!
Die Nummer eins bei der Vorbeugung: eine optimale Blutzuckereinstellung. Dazu gehört eine korrekte Einnahme der vom Arzt verordneten Medikamente und das Einhalten der empfohlenen Diät. Wer dann noch auf Alkohol und Nikotin verzichtet und sich regelmäßig bewegt, tut seiner Gesundheit viel Gutes.
Zur Unterstützung der Behandlung und zum Schutz vor diabetesbedingten Nervenschäden bieten sich Produkte mit dem Wirkstoff Benfotiamin (Apotheke) an. Der natürliche Wirkstoff hemmt die Bildung von Nervengiften. Das lindert Missempfindungen in Beinen, Füßen und Händen wie Kribbeln, Brennen und Schmerzen.
Routineuntersuchungen auf Nervenschädigungen
Zum frühzeitigen Erkennen von Nervenerkrankungen sind die entsprechenden Untersuchungen beim Arzt unerlässlich. Dazu zählen unter anderem einmal pro Jahr ein EKG, ein Gefäßstatus und die Untersuchung der Füße. Am besten führen Sie einen Diabetes-Pass. In diesem findet der Arzt alle notwendigen Untersuchungen und trägt die weiteren Untersuchungs-Ergebnisse ein.
Mundpflege für Diabetiker wichtig
Zwischen Diabetes und Zahnerkrankungen besteht eine Wechselwirkung: Hohe Blutzuckerwerte oder die hohe Zuckerkonzentration im Speichel von Diabetikern begünstigen Erkrankungen des Zahnbetts und Karies. Gleichzeitig können Entzündungen im Mund die Insulinresistenz erhöhen und damit den Diabetes verschlimmern. Deshalb: Regelmäßig Mund und Zähne gründlich pflegen und ein medizinisches Mundwasser anwenden.
Diabetes und Vererbung
Tatsächlich ist die Vererblichkeit beim Typ-2-Diabetes sehr hoch. Experten sprechen von einem bis zu fünfzigprozentigen Risiko am Typ-2-Diabetes zu erkranken, wenn eines der Elternteile ebenfalls Typ-2-Diabetes hat. In aktuellen Studienberichten beschreiben Wissenschaftler immer mehr Gene, die das Risiko für die Krankheit zu tragen scheinen. Wenn Sie zu den Risikopersonen gehören: Regelmäßig die Blutzuckerwerte überprüfen lassen.
Quelle: Ratgeber aus Ihrer Apotheke
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