Neue Wege zur Traumfigur

Essen Sie Lebensmittel, die Ihr Körper braucht.

Viele Diäten führen zu unerwünschten Nebenwirkungen: Nach ein paar Wochen schlägt der Jojo-Effekt zu und man bringt wieder zu viel Gewicht auf die Waage. Wie Sie auf gesunde Weise und dauerhaft ein paar Kilos verlieren, sagt Ihnen die Ökotrophologin Dr. Anke Meuther.

Die Feiertage sind vorbei. Es wurde geschlemmt und gefaulenzt. Und nun schlägt sich das Resultat der Völlerei auf die Waage nieder. Jetzt nur nicht verzweifeln! Machen Sie sich ohne Stress auf den gesunden Weg zu Ihrem Wohlfühlgewicht. Wer dauerhaft abnehmen will, darf nach Herzenslust essen, wenn es sich um die richtigen Nahrungsmittel handelt.

Achten Sie darauf, was Sie zu sich nehmen!

Mit vielen Diäten und Blitzdiäten ändern Sie nur kurzfristig Ihr Essverhalten. Sie fühlen sich gleichzeitig eingeschränkt oder genervt vom Kalorienzählen, und der Erfolg hält nur eine Weile an. Mein wichtigstes Rezept zum Ernährungsprogramm ist Einsicht. So werden Sie keine Gewichtsprobleme mehr haben.

Essen Sie die Lebensmittel, die Ihr Körper braucht

Das bedeutet: Essen Sie, was Ihnen schmeckt. Es gibt keine „schlechte“ oder „gute“ Nahrung. Heute zählen zu den Favoriten der gesunden Nahrung Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und Fisch. Die allgemeine Richtlinie lautet: fettarm. Doch was ist mit den Gelüsten nach Kuchen, Keksen, Pudding, Schokolade und anderen Süßigkeiten? Oder all die Knabbereien? Gehören Sie zu den „schlechten“ Lebensmittel?

Wir unterliegen der Versuchung, ganze Lebensmittelgruppen zu verdammen und sie zu meiden.Tun wir das nicht eher deshalb, weil wir nicht wissen, wie wir damit umgehen sollen? Wir versuchen, diese Lebensmittel von unserem Speiseplan zu streichen… Aber derartige Strategien funktionieren nicht, da alles Verbotene begehrenswert erscheint.

So stopfen wir „gute“ Lebensmittel in uns hinein, so dass wir keinen Appetit auf die anderen „verbotenen“ Lebensmittel haben. Greifen wir doch zu Keksen und Schokolade, machen wir uns die größten Vorwürfe. So quälen wir uns und laufen Gefahr, Heißhungeranfälle zu bekommen.

Fünf Tipps für gesundes Essen

Tipp 1: Essen Sie alle Lebensmittel, die Sie mögen. Essen macht Spaß und ist lebensnotwendiger Genuss. Essen bedeutet sinnliches Vergnügen. Ein köstliches, genussvolles Nahrungsmittel verlangt Respekt und will nicht in Sekundenschnelle verschlungen werden.

Tipp 2: Beobachten Sie sich vor dem Essen. Nicht nur die individuelle Auswahl der Lebensmittel ist wichtig, sondern Ihr Verhalten vor, während und nach dem Essen. Das heißt im Einzelnen: Schreiben Sie sich eine Woche lang auf, was Sie zum Essen bringt: Waren Sie gerade einkaufen und haben dabei leckeres Essen gesehen? Oder: Haben Sie andere Menschen beim Essen beobachtet und bekamen dann selbst Appetit? Waren Sie müde?

Tipp 3: Essen Sie nur, wenn Sie richtigen Hunger haben. Essen Sie nicht, wenn Sie nicht hungrig sind. Der Appetit zwischen den Mahlzeiten ist erwiesenermaßen zum großen Teil keine „Unterzuckerung“, sondern DURST. Trinken Sie ein großes Glas Wasser zwischen den Mahlzeiten. Oder gleich zwei. Beobachten Sie sich während des Essens.

Tipp 4: Genießen Sie Ihr Essen. Kauen Sie jeden Bissen mindestens siebenmal und konzentrieren Sie sich auf den Geschmack. Oder essen Sie etwa nebenbei, da Sie mit Ihrer Zeit geizen und Ihrer Mahlzeit nicht genügend Aufmerksamkeit schenken?

Tipp 5: Hören Sie auf zu essen, wenn Sie satt sind! Das Gefühl des Sattseins spüren Sie deutlicher, wenn Ihr Magen voll ist. Während des Essens dürfen Sie jeden Bissen auskosten. Das Signal „satt“ kommt oft nach zwanzig Minuten Kautätigkeit. Konzentrieren Sie sich auf Ihr Essen, dann können Sie das Signal Ihres Körpers leichter hören.

Bewegung muss sein

Beim langfristigen Abnehmprogramm ist regelmäßige Bewegung Pflicht. Sie regt den Stoffwechsel an. Dabei werden Enzyme produziert, die Fett in Muskeln umbauen. Setzen Sie sich bei Ihrem Bewegungsprogramm realistische Ziele. Oft wird der Vorsatz, die körperliche Aktivität zu erhöhen, durch übertriebenen Ehrgeiz schnell wieder aufgegeben.

Das ist dann ähnlich wie bei Radikaldiäten, die ebenfalls nicht funktionieren. Es kommt vielmehr darauf an, das Bewegungsprogramm mit kleinen Schritten zu starten. Eine halbe Stunde Walking, eine halbe Stunde Schneefegen oder Gartenarbeit und dann noch eine halbe Stunde bügeln: Durch diese körperlichen Aktivitäten haben Sie viele Kalorien verbraucht.

Die fünf größten Diät-Irrtümer

  1. Wer abnehmen will, muss hungern: Falsch. Wenn Sie nicht satt werden, signalisiert das dem Organismus: „Achtung, hier herrscht Hungersnot!“ Der Körper schaltet dann auf Sparflamme, kommt mit weniger Energie aus. Folge: Essen Sie später wieder normal, legen Sie umso leichter Pfunde zu.
  2. Essen nach 18 Uhr setzt schneller an: Falsch. Millionen von schlanken Bewohnern der Mittelmeerländer zeigen, dass es nicht zu Übergewicht führen muss, wenn man erst abends auftischt. Ob wir dick werden oder nicht, hängt vor allem davon ab, wie viele Kalorien wir im Laufe des Tages insgesamt aufnehmen.
  3. Mollige haben oft schwerere Knochen: Falsch. Erwachsene verfügen in der Regel über etwa fünf bis sieben Kilogramm Knochenmasse. Nicht mehr.
  4. Margarine ist leichter als Butter: Falsch. Beide verfügen über etwa 80 % Fett und liefern ungefähr gleich viele Kalorien. Weniger bieten Halbfett-Margarine und Halbfett-Butter.
  5. Kartoffeln sind Dickmacher: Falsch. 200 g Salz- und Pellkartoffeln bringen es nur auf etwa 140 kcal und machen lange satt. Kalorienbomben werden Kartoffeln erst, wenn bei der Zubereitung viel Fett ins Spiel kommt.

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