Diäten: Was funktioniert für mich?

Damit eine Diät Erfolg hat, muss sie auch zu Ihnen passen.

Das Angebot an Diäten, Schlankmachern und wundersamen „Fatburnern“ ist riesig, der Erfolg oft gering. Wer dauerhaft Gewicht verlieren will, braucht Disziplin – und eine langfristige Strategie. Wir haben die besten Tipps für Sie zusammengestellt.

Was ist das Beste an Diäten?

In der Regel das Ende – endlich Schluss mit Verzicht, Frust und lästiger Kalorienzählerei! Die meisten Abnehmversuche scheitern, weil wir uns zu viel vornehmen: Gleich mehrere Kilos sollen runter, und das in kurzer Zeit. Wer möchte sich lange quälen?

Crash-Diäten sind immer eine Tortur. Falls sie durchgehalten werden – wer tagelang nur Kohlsuppe isst oder Molke trinkt, der sehnt den Morgen herbei, an dem endlich wieder alles erlaubt ist. Und dann schlagen viele Abnehmwillige richtig zu: Nach der Askese ist eine Belohnung fällig!

Wieso immer wieder Jojo?

Radikale Diäten sind von vornherein zum Scheitern verurteilt. Wenn es ihm an Kalorien mangelt, schaltet der Körper um – sein Stoffwechsel läuft nur noch auf Sparflamme. Nach der „Hungersnot“ steigert der Organismus seinen Grundenergiebedarf aber nicht so bald wieder; er muss sich auf zukünftige Notzeiten vorbereiten. Also speichert er überschüssige Kalorien direkt in seinen Fettdepots. Das ist der Grund für den berüchtigten Jojo-Effekt.

Also lieber normal weiter essen – und mittels „Fatburner“ schlank werden? Schön wäre es, wenn sich überflüssige Pfunde und lästige Speckröllchen verbrennen ließen, indem man bestimmte Stoffe, Getränke oder Nahrungsergänzungsmittel zu sich nimmt. So einfach wird es aber nicht.

Mehr Stress = weniger Speck?

Beispiel Stresshormone: Verschiedene Ratgeber preisen sie als „Fatburner“ an. Dahinter steckt die Beobachtung, dass die bei Stress vermehrt produzierten Hormone Adrenalin und Noradrenalin den Abbau von Fettgewebe steigern. Aber Ratschläge wie „Stress hilft gegen Bauchspeck“ sind ungeeignet. Viele Übergewichtige reagieren auf Stress erfahrungsgemäß mit verstärktem Appetit. Sie verzehren dann vorzugsweise fettreiche Speisen und Süßigkeiten.

Gewicht wegtrinken?

Die Vorstellung, das Trinken bestimmter Tees mache durch die darin enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe oder Gerbsäuren schlank, ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Ein günstiger Einfluss auf das Körpergewicht konnten Wissenschaftler für einzelne Substanzen nachweisen – wie zum Beispiel Koffein und Methylxanthin in Kaffee und Tee.

Die Dosis machts: Mit drei bis vier Tassen Kaffee am Tag trimmen Sie die Figur nicht. Damit die Waage Wirkung zeigt, wäre eine weit höhere Koffein-Dosis erforderlich. Die Crux: Sie hätte unangenehme Nebenwirkungen – wie starkes Schwitzen, Unruhe und Herzrasen.

Am besten nimmt jeder reichlich kalorienfreie Flüssigkeiten zu sich, der abnehmen möchte. Konsumieren Sie koffeinhaltige Getränke dabei nur in Maßen. Wasser sowie leckere Kräuter- und Früchtetees aus der Apotheke sind ideal, um den täglichen Flüssigkeitsbedarf zu decken.

Schlank durch Schlemmen?

Der Verzehr bestimmter „fettverbrennender“ Lebensmittel gilt ebenso als effektive Methode zum Abnehmen. Die Theorie: Bestimmte Nahrungsmittel liefern sogenannte Negativkalorien und bringen uns damit die Bikinifigur mühelos zurück.

Abgesehen von Wasser oder Tee enthält jedes Lebensmittel Kalorien: Das sind bei Gemüse weniger, bei Fleisch und Brot mehr und bei Fett sehr viel. Weiter essen wie bisher und trotzdem abnehmen – diese schöne Vorstellung bleibt ein Traum.

Warum essen Sie?

Wenn Sie abnehmen wollen, analysieren Sie am besten zunächst Ihre Lebenssituation. Oftmals beruhen Gewichtsprobleme auf Stress, Zeitdruck, Bewegungsmangel oder seelischen Belastungen. Überprüfen Sie, in welchen Situationen Sie essen – haben Sie Hunger oder nur Lust auf Leckeres? Oder essen Sie weiter, obwohl Sie satt sind?

Setzen Sie sich realistische Ziele. Viel, schnell und einfach abspecken geht nicht. Experten empfehlen einen Gewichtsverlust von etwa fünf Prozent pro Jahr. Wer heute 100 Kilo wiegt, nimmt sich also am besten vor, im nächsten Jahr nur noch 95 auf die Waage zu bringen – das sollte zu schaffen sein, oder? Auf diese Weise erreichen Sie Ihr Traumgewicht nicht so bald. Aber für Ihre Gesundheit haben Sie viel gewonnen!

Wie satt werden?

Wer dauerhaft und nachhaltig abspecken will, kommt an einer Änderung der Ernährungsgewohnheiten nicht vorbei. Und muss sich für einen gesunden Lebensstil ebenso mehr bewegen. Das ist anstrengend und erfordert viel Disziplin. Dafür klappt es auf diesem Weg mit dem Abnehmen.

Wenn Sie die tägliche Kalorienmenge reduzieren oder gewohnte Zwischenmahlzeiten streichen, müssen Sie in der Anfangszeit damit rechnen, dass der Magen gewaltig knurrt. In dieser Situation kann reichliches Trinken helfen.

Wasser oder Kräutertee füllen den Magen und bremsen den Appetit. Gegen die gefürchteten Heißhungerattacken helfen spezielle Präparate aus der Apotheke, die sich im Magen ausdehnen. Dadurch entsteht ein Gefühl der Sättigung, das über mehrere Stunden anhält.

Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker

Darüber hinaus hält Ihre Apotheke unter anderem Produkte bereit, die vorübergehend und gezielt als Mahlzeitenersatz dienen. Bei starkem Übergewicht konsultieren Sie am besten Ihren Arzt. Er kann Medikamente verordnen, die das Abnehmen beschleunigen. So vermindert beispielsweise der Wirkstoff Orlistat die Aufnahme von Nahrungsfetten im Dünndarm. Sibutramin kurbelt den Stoffwechsel an, während Rimonabant das Sättigungssignal im Gehirn verstärkt.

Foto: © Rido – Fotolia.com