Herz-Kreislauf-Gefahren im Winter – So schützen Sie sich!

Ein Rentnerpaar bereitet sich auf den Winter vor

Die dunkle, kalte Jahreszeit schlägt den meisten Menschen nicht nur auf die Stimmung, sondern birgt auch für Herz und Kreislauf erhebliche Risiken. Vor allem gefährdete Menschen sollten jetzt achtsam sein.

Größerer Widerstand für das Herz

Dass der Winter seine hässlichen Wetterlaunen an uns auslässt, ist nicht genug der schlechten Nachrichten. Statistiken belegen: Im Winter steigt ebenso die Gefahr, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, deutlich an. Als eine wesentliche Ursache dieses Phänomens wird das kalte und wechselhafte Wetter angesehen: Um den Wärmeverlust unseres Körpers bei Kälte zu drosseln, ziehen sich die Blutgefäße zusammen.

Das Herz muss gegen einen größeren Widerstand anpumpen, und der Blutdruck steigt. Bei gefährdeten Menschen nimmt unter Umständen eine bestehende Verengung der Herzkranzgefäße dadurch weiter zu. Dann wird die Sauerstoff und Nährstoffzufuhr für das Herz knapp. Das macht sich oft durch ein Engegefühl in der Brust (Angina pectoris) bemerkbar.

Gleichzeitig steigt das Risiko, dass eine Ablagerung in den verkalkten Gefäßen – eine so genannte Plaque – aufbricht und ein Gerinnsel verursacht. Das kann im schlimmsten Fall ein Gefäß verschließen und so einen Infarkt oder Schlaganfall auslösen.

Doch nicht nur die Kälte, sondern auch Luftdruckveränderungen erhöhen das Risiko für Herzinfarkte. US-amerikanische Forscher fanden heraus: Die Herzinfarktrate steigt umso stärker an, je drastischer der Luftdruck sinkt.

Niedriger Luftdruck – Gefahr fürs Herz!

Darüber hinaus treten im Winter oftmals starke Luftdruckabfälle auf. Sie begünstigen unter Umständen das Aufplatzen von Plaques in den Gefäßen. Zu all den herzfeindlichen Wetterbedingungen kommt erschwerend hinzu, dass ein gesundes Leben im Winter wesentlich mehr Überwindung kostet: Das gemütliche Sofa in der warmen Stube lockt mehr als der Spaziergang oder das Sportprogramm bei nass-kaltem Nieselwetter.

Der Appetit auf hochkalorische, fettreiche Gaumenfreuden steigt. Und nicht zuletzt tritt auch eine depressive Stimmung in der dunklen Jahreszeit deutlich häufiger auf. Sie übt ebenso einen schädlichen Einfluss auf Herz und Kreislauf aus.

Tipps für „winterfeste“ Herzen

Wie Sie Herz und Kreislauf vor den Gefahren des Winters schützen können? Packen Sie sich warm ein: Vor allem Gesicht, Hals und Brust sollten bei Kälte gut geschützt werden. Bringen Sie Ihren Kreislauf in Schwung: Ein flotter Spaziergang an der frischen Luft tut nicht nur Herz und Kreislauf gut, sondern hebt ebenso die Stimmung. Bewegung ist in jeder Jahreszeit wichtig. Bewegen Sie sich ausgewogen mindestens drei bis vier Mal pro Woche 20 bis 30 Minuten lang.

Vorsicht bei extremer Kälte: Wenn es knitterkalt ist, sollten sich Herz-Kreislauf-Patienten allerdings nicht draußen anstrengen. Vor allem am frühen Morgen sind Herz und Kreislauf anfällig. Wer Schneeschippen muss, tut dies am besten nicht unmittelbar nach dem Aufstehen. Setzen Sie sich dabei auf keinen Fall unter Zeitdruck. Sowohl Armarbeit als auch Stress verstärken die gefäßverengende Wirkung. Ebenso geht dem Wintersport idealerweise immer ein sanftes Aufwärmtraining voraus.

Herz schützende Biofaktoren

Einige Biofaktoren wie Magnesium und Orotsäure können die Behandlung und Vorbeugung vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen gezielt unterstützen. So stärken sie den körpereigenen Schutzschild vor Belastungen wie Kälte oder Stress auf natürliche Weise.

Eine Verbindung aus beiden Biofaktoren, das Magnesiumorotat, entspannt die Blutgefäße. Darüber hinaus steigert es die Belastbarkeit des Herzens und beugt der Adernverkalkung vor. Präparate mit dem Wirkstoff gibt’s rezeptfrei in der Apotheke. Gesunde Ernährung ist ebenso hilfreich: Dazu gehört viel frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Fisch und wenig tierisches Fett.

Unser Nahrungsmittelangebot hält im Winter alle schmackhaften und vitaminreichen Zutaten für eine (herz)gesunde Ernährung bereit. Wer diese gesunde Basis-Kost das ganze Jahr über beherzigt, kann das kalorienreiche Feiertagsmenü ohne schlechtes Gewissen genießen. Denn Ausnahmesituationen gleicht der Körper in der Regel aus, ohne dass er Schaden erleidet.

Walnüsse sind gut fürs Herz

Eine Studie zeigt positive Auswirkungen auf die Blutfette von Teilnehmern, die regelmäßig Walnüsse verzehrten. Die Studie räumt darüber hinaus mit dem Mythos auf, dass der Konsum von gesunden bzw. guten Fetten, wie sie auch in Walnüssen vorkommen, zu einer Gewichtszunahme führen kann.

Der Studienleiter Dr. Ros vom Universitätsklinikum in Barcelona betont: „Die Teilnehmer haben nicht zugenommen, obwohl sie vermehrt fetthaltige Nahrungsmittel (Nüsse und Olivenöl) konsumiert haben – vielleicht deshalb, weil diese Nahrungsmittel gute, nämlich ungesättigte Fette enthalten. Außerdem führt die Einbeziehung von Walnüssen in den Ernährungsplan zu einem zusätzlichen Sättigungseffekt“.

Frauen erkennen Herzinfarkt oft zu spät

Ein Herzinfarkt äußert sich bei Frauen eher unspezifisch, im Vordergrund stehen Übelkeit, kalter Schweiß und Schmerzen im Bauch, am Rücken und am Kiefer. Immer verdächtig ist es, wenn es „so schlecht geht wie noch nie“.

Vor allem Frauen sollten die Warnsymptome kennen und so früh wie möglich einen Notarzt anrufen. Über die Hälfte der Frauen ist oftmals allein zu Hause. Die Folge: Jede dritte Herzinfarktpatientin stirbt vor der Einlieferung ins Krankenhaus.

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