Fasten – Heilsamer Verzicht

Wasser wird aus einer Flasche in ein Glas gegossen

Starten Sie in ein gesünderes Leben: Freiwilliges und bewusstes Fasten entlastet nicht nur den Darm. Auch Blutdruck und Cholesterinspiegel sinken. Entzündungen gehen zurück – und die Seele tankt neue Kraft.

Umschalten auf Reserve

Unser Körper verfügt über ein Notstromaggregat – fällt die Energiezufuhr von außen weg, stellt sich der gesamte Stoffwechsel innerhalb von nur drei Tagen um. Dann schaltet der Organismus auf Sparflamme und verbrennt vorwiegend die eigenen Fettreserven. Damit schmilzt nicht nur der Speckgürtel am Bauch. Blutzucker und Cholesterinwerte sinken ebenso, die Gefäße weiten sich. Schädliche Schlacken werden abgebaut und ausgeschieden.

Fasten bedeutet für den sensiblen Darm eine willkommene Pause. Im Alltag überfordern wir ihn oft: Schwere Speisen mit zu viel Fett und Zucker werden zu hastig oder zu spät am Abend gegessen. Hektik und Stress können den komplexen Verdauungsvorgang empfindlich stören. Sie führen zu Gärungs- und Fäulnisprozessen, die den Organismus stark belasten. Mögliche Folgen sind chronische Müdigkeit, Nervosität, Konzentrationsschwächen und eine allgemeine Beeinträchtigung des Wohlbefindens.

Bewusstes und freiwilliges Fasten stoppen krankmachende Essgewohnheiten zunächst einmal. Das gibt dem Darm Gelegenheit, die ungesunden Ablagerungen loszuwerden. Die gestörte Darmflora kann sich regenerieren, und der Darm erfährt eine grundlegende Sanierung.

Sanfte Reinigung

Wenn der Organismus auf Sparflamme läuft, ruht der Verdauungstrakt. Er darf allerdings nicht komplett pausieren: Er muss abgestorbene Zellen, tote Bakterien und giftige Stoffwechselrückstände abtransportieren. Deshalb braucht der beurlaubte Darm Nachhilfe: Fastende müssen alle zwei Tage für die „Müllabfuhr“ sorgen.

Die Darmreinigung wird bei allen etablierten Fasten-Arten – wie etwa dem Buchinger-Fasten oder der F.X. Mayr-Kur – zu Beginn und danach an jedem zweiten Tag durch die Einnahme eines natürlichen Passagesalzes unterstützt. Zur sanften Entleerung eignen sich Magnesium- bzw. Natriumsalze wie Bitter- und Glaubersalz.

Allerdings haben beide einen unangenehmen Geschmack. Bittersalz ist aber mittlerweile als wohlschmeckendes Sprudelsalz mit ausschließlich natürlichen, reizarmen Inhaltsstoffen in der Apotheke erhältlich. Zusätzliche Fruchtsäuren verbessern nicht nur den Geschmack, sondern fördern gleichzeitig den Abbau saurer Stoffwechselprodukte. Das spült und reinigt den Darm auf natürliche Weise. Sobald der Darm leer ist, stellt sich in der Regel ein angenehmes Sättigungsgefühl ein.

Verbessertes Wohlbefinden

Vom Fasten profitiert nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche. Wenn von außen keine Nahrung kommt, produziert das Gehirn nach etwa drei bis vier Tagen verstärkt das Glückshormon Serotonin. Das hebt die Stimmung: Viele Fastende fühlen sich in dieser Phase sehr gut – sie empfinden ein Gefühl der Zufriedenheit und Harmonie. Damit die Seele richtig baumeln kann, sollten Sie äußere Stressfaktoren weitgehend vermeiden. Experten empfehlen, für die Zeit der Fastenkur Urlaub zu nehmen.

Nebenbei aktivieren Sie beim Fasten die Selbstheilungskräfte des Körpers. Daher dient das Heilfasten in der Naturheilkunde erfolgreich zur Prävention und Therapie zahlreicher Gesundheitsstörungen. So beeinflusst zum Beispiel die Umstellung des Stoffwechsels Schmerzsyndrome wie Migräne oder entzündliche Erkrankungen wie Rheuma auf positive Weise.

Einstieg in ein vitaleres Leben

Zum Abnehmen nicht geeignet: Durch das Fasten können Sie Ihr Gewicht nicht dauerhaft reduzieren. Wer danach so isst wie zuvor, hat die verlorenen Pfunde schnell wieder drauf. Richtig durchgeführt, kann der bewusste Verzicht auf feste Nahrung aber zum Einstieg in ein schlankeres und vitaleres Leben werden.

Die Voraussetzungen dafür sind geschaffen: Aufgrund der geschärften Sinne schmeckt das Essen nach dem Fastenbrechen viel intensiver – diese Erfahrung erleichtert eine Umstellung der Ernährung. Gleichzeitig gilt das Fasten als eine tiefgreifende Selbsterfahrung, die dazu motivieren kann, ungesunde Verhaltens-und Ernährungsgewohnheiten abzulegen.

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