Schilddrüse – Sieben Dinge, die jede Frau wissen sollte

Vor allem Frauen erkranken an der Schilddrüse.

Viele Frauen fühlen sich unwohl und wissen nicht, dass es an der Schilddrüse liegt. Lenz nennt sieben Fakten, die Sie kennen sollten.

  1. Frauen spüren Hormonänderungen stärker

Warum reagieren Frauen auf Schilddrüsen-Störungen viel empfindlicher als Männer? Eine Erklärung ist, so vermuten Wissenschaftler, weil sich ihr Hormon-Haushalt mehrere Male im Leben grundsätzlich umstellt: in der Pubertät, während der Schwangerschaft, in den Wechseljahren. All dies wirkt sich auch auf die Schilddrüse aus, die ja selbst viele lebenswichtige Hormone bildet.

  1. Typische Störungen

  • Kropf (Fachbegriff: Struma): Die Schilddrüse ist vergrößert.
  • Überfunktion (Hyperthyreose): Schilddrüse produziert zu viele Hormone. Ursache: Meist die Autoimmun-Krankheit Morbus Basedow bzw. „heiße“ Knoten.
  • Unterfunktion (Hypothyreose): Die Schilddrüse produziert zu wenig Hormone. Ursache: Meist wegen einer chronischen Entzündung (Hashimoto).
  1. Beugen Sie vor!

Der häufigsten Schilddrüsen-Störung – einem Kropf – kann man einfach vorbeugen: mit genügend Jod!  180 bis 200 Mikrogramm Jod (ein Spurenelement) täglich reichen. Besonders viel Jod enthalten ist in:

  • Schellfisch und Seelachs (250 µg Jod pro Portion)
  • Jodsalz – jeder isst durchschnittlich 6 g Salz am Tag; wird handelsübliches Jodsalz verwendet, hat man den Tagesbedarf schon zu über 50 Prozent gedeckt. Auch bei Fertig-Produkten darauf achten.
  • Spinat (30 µg pro Portion)
  • Milch (18 µg pro Glas)

Gegen Unterfunktion wegen Hashimoto unterstützt das Spurenelement Selen – etwa 100 Mikrogramm empfehlen Experten – die Therapie. Gute Selen-Quellen:

  • Paranüsse (50 µg/Portion)
  • Lachs (40 µg/Portion)
  • Fleisch (30 µg/Portion)
  • Milch (8 µg/Glas)
  1. Nichtraucher haben es leichter

Rauchen erhöht das Risiko für eine Schilddrüsen-Erkrankung um 200 Prozent! Denn Nikotin und die anderen Bestandteile des Rauchs verschlechtern die Aufnahme von Jod; das giftige Cyanid im Rauch beschleunigt sogar die Auto-Immun-Erkrankung Morbus Basedow (Überfunktion).

  1. Rechtzeitig zum Arzt gehen

Frauen, die eines der oben beschriebenen Symptome bei sich entdecken, sollten frühzeitig zum Arzt gehen – und auch direkt auf die Schilddrüse hinweisen. Gegebenenfalls überweist der Hausarzt zum Spezialisten (Endokrinologe). Bei Verdacht auf einen Kropf wird per Ultraschall untersucht – dadurch wird sichtbar, ob die Schilddrüse vergrößert ist.

Auch Blut-Untersuchungen können helfen: An den Hormonwerten TSH-, T3- und T4- erkennt der Arzt, ob man eine über- oder Unterfunktion hat. Mit einer Szintigrafie (eine Art Röntgen, bei dem man ein schwach radioaktives Kontrastmittel gespritzt bekommt) kann man zudem erkennen, ob Knoten hinter der Schilddrüsen-Störung stecken. Kalte Knoten (Teile der Schilddrüse, die zu wenig Hormone produzieren) haben auf dem Röntgenbild eine bläuliche Farbe, heiße Knoten sind rötlich.

  1. Die beste Behandlung

In der Regel können Frauen mit Kropf, Unter- oder Überfunktion mit Tabletten sehr gut behandelt werden. Wenn eine Überfunktion trotzdem über eine längere Zeit nicht in den Griff zu bekommen ist, wird das Organ bestrahlt oder in einer kleinen Operation etwas Schilddrüsen-Gewebe entfernt.

  1. Krebs? Ganz, ganz selten!

Nur drei von 100.000 Menschen in Deutschland erkranken im Jahr an Schilddrüsen-Krebs. Die Tumore wachsen zum Glück nur sehr langsam, weshalb sie von Ärzten gut behandelt werden können. Sicherheitshalber wird in der Regel die Schilddrüse meist ganz entfernt. Die fehlenden Hormone nimmt man dann mit Tabletten zu sich.

Quelle: Lenz 1/2006

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