Hilfe, die Insekten kommen!

Die klassische Stubenfliege

Insekten können uns ziemlich nerven. Wenn sie zustechen, bleiben juckende Hautquaddeln nicht aus. Manche Menschen müssen sogar mit lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen rechnen. Wussten Sie, dass es in Mitteleuropa 44 verschiedene Stechmückenarten gibt? Die Insektenart, mit der wir oftmals schmerzhaft Bekanntschaft machen, ist die gewöhnliche Stechmücke.

Mücken: Nur die Weibchen stechen

Wer uns da schmerzhaft zur Ader lässt, sind nur die Weibchen. Die Mücken-Männchen ernähren sich ausschließlich von Pflanzensäften und Wasser. Angelockt wird das Mückenweibchen durch Geruchsstoffe wie Atemluft und Schweiß.

Wärme und Luftfeuchtigkeit können ebenso bei der Auswahl des Beuteobjektes eine Rolle spielen. Das Insekt setzt sich auf die Haut und betastet zunächst die Oberfläche mit der Unterlippe. Mit Hilfe von Sinneshärchen spürt es unter der Haut verlaufende Blutgefäße auf. Dort sticht die Mücke zu und findet oft erst nach mehrmaligen Versuchen eine Blutkapillare. Damit das Blut nicht gerinnt, sondert die Mücke beim Saugen ein Sekret ab. Dieses Sekret erweitert die Gefäße.

Schnaken unter falschem Verdacht

Schnaken sind harmlos, nur lästig. Sie haben keinen Stechrüssel und sind Vegetarier. Vom Licht massenhaft ins Haus gelockt, rufen die Insekten überflüssige Aufregung hervor. Wir erkennen Schnaken an ihrer Größe: Mit drei Zentimetern sind sie fünfmal größer als die Stechmückenarten.

Bienen & Wespen: Nicht um sich schlagen

Wenn Bienen oder Wespen in der Nähe sind, ist es sinnvoll, sich ruhig zu verhalten. Vermeiden Sie hastige Bewegungen. Schlagen Sie nicht nach den Insekten, um sie nicht zu reizen. Besondere Vorsicht ist in der Nähe von Obst und Blumen sowie von offenen Mülleimern geboten, da sich die Tiere dort oftmals in Massen aufhalten.

Blumenmuster ziehen Bienen und Wespen ebenfalls an. Verzichten Sie auf stark duftende Parfums, Cremes oder Haarsprays, um die Insekten nicht anzulocken. Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann an den Wohnungsfenstern Insektenschutzgitter anbringen.

Durch kluge Vorbeugung lassen sich Wespen, Bienen und Hornissen auf sicherem Abstand halten. Schließlich steuern sie nicht uns, sondern das Essen und die Getränke an. Eine kleine Schale mit Zuckerwasser oder einem Schluck Limonade in ausreichender Entfernung richtet ihren „Hunger-Radar“ von uns weg und führt sie sanft „an der Nase herum“.

Wespen wichtig für biologische Schädlingsbekämpfung

Wespen leisten einen sehr wichtigen Beitrag zur biologischen Schädlingsbekämpfung. Wenn sie ihre Brut aufziehen, halten sie uns jede Menge kleiner Quälgeister vom Leib. Für die Fütterung ihrer Larven schaffen sie massenhaft Fliegen, Raupen und andere Insekten heran. So wurde beobachtet, dass innerhalb von sechs Stunden ein Wespenvolk rund 2500 Fliegen, 650 Schnaken und Mücken erbeutete.

Also: Lassen Sie die Wespen am Leben. Und wenn eine Wespe Sie einmal unverhofft gestochen haben sollte: Ein altes Hausmittel hilft. Eine aufgeschnittene Zwiebel auf den Stich legen, die entzieht das Gift.

Zecken: FSME-Impfung zur Vorbeugung

Zecken können verschiedene Krankheiten auf den Menschen übertragen. In unseren Breiten vor allem die Gelenkerkrankung Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME), eine durch Viren ausgelöste Erkrankung des zentralen Nervensystems. Ein Zeckenbefall wird oft erst bemerkt, wenn ein Juckreiz einsetzt, der durch die Abgabe von Giftstoffen entsteht.

Experten raten Senioren zu einer FSME-Impfung, da der Krankheitsverlauf bei ihnen viel schwerwiegender als bei jüngeren Menschen verläuft. Schwere Formen treten bei älteren Menschen deshalb viel häufiger auf, weil die Kraft des Immunsystems mit fortschreitendem Alter sinkt.

Welche Insekten nerven uns wann?

  • Rund um die Uhr – Zecke: Gefährlich, weil sie lebensbedrohliche Krankheiten übertragen kann (FSME, Lyme-Borreliose). Gegenmaßnahme: schützende Kleidung, Impfung.
  • 8-20 Uhr – Biene: Gefährlich, weil ihr Stachel stecken bleibt. Die Haut schwillt an und schmerzt. Für Allergiker lebensgefährlich (Kreislaufkollaps). Gegenmaßnahme: Nicht reizen, sticht nur aus Notwehr!
  • 10-18 Uhr – Wespe: Gefährlich, weil die Haut nach einem Stich stark anschwillt und schmerzt. Für Allergiker sogar lebensbedrohlich. Gegenmaßnahme: Nicht nach ihr schlagen!
  • 9-19 Uhr – Fliege: Gefährlich, weil sie Krankheitserreger auf Lebensmittel übertragen kann. Gegenmaßnahme: Fliegenklatsche.
  • 17-6 Uhr – Stechmücke: Unangenehm, weil sie an jeder freien Stelle zusticht und sich juckende Schwellungen bilden. Gegenmaßnahmen: Zedern oder Nelkenöl, Repellentien aus der Apotheke.

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