Anis

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Die einjährige, 50 cm hohe Anispflanze aus der Familie der Doldengewächse, ist in allen Teilen behaart und hat den bekannten Anisgeruch. Der aufrechte Stengel ist stielrund, gerillt und oben verästelt.

Die unteren, ungeteilten, langgestielten Laubblätter des Anis weisen eine rundlich-nierenförmige Blattspreite auf und sind am Blattrand gezähnt. Die oberen Blätter sind dreilappig. Sie sind nur kurzgestielt, manchmal sitzend. Die weißen Blüten stehen an den Haupt- und Seitensprossen in mittelgroßen, lockeren, fünf- bis fünfzehnstrahligen Doppeldolden. Die Hüllblätter fehlen, Hüllchenblätter sind selten vorhanden und fädlich.

Die 1,5 mm langen Kronblätter des Anis sind kurzborstig behaart und besitzen einen lang eingeschlagenen Zipfel. Die Blüte hat fünf Staubblätter und eine zweisamige, eiförmige Spaltfrucht, die mit dem Griffelpolster etwa 3 – 5 mm lang ist. Bei der Reife verfärbt sie sich grau-bräunlich, und die helleren, meist mehr als fünf Hauptrippen treten kantig hervor. Die Teilfrüchte trennen sich erst spät, und sind schwer voneinander lösbar.

  • Blütezeit: Juli bis August
  • Sammelgut: Früchte
  • Sammelzeit: Juli bis September

Anwendung

  • Anwendungsgebiete: Innere Anwendung bei dyspeptischen (Verdauungs-) Beschwerden, innere und äußere Anwendung bei Katarrhen (Schleimhautentzündungen) der Luftwege.
  • Dosierung: Soweit nicht anders verordnet: Innere Anwendung: mittlere Tagesdosis 3,0 g Droge; ätherisches Öl 0,3 g (Zubereitungen entsprechend)
  • Äußere Anwendung: Zubereitungen mit 5-10 % ätherischem Öl.
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge für Aufgüsse, sowie andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen oder Inhalieren.
  • Hinweis: Eine äußere Anwendung von Anis-Zubereitungen muss eine Inhalation des ätherischen Öls zum Ziel haben.

Hinweise

  • Gegenanzeigen: Allergie gegen Anis und Anethol.
  • Es ist nur der echte Anis (Pimpinella anisum L.) zu verwenden, dieser kann leicht mit dem giftigen Schierling (Conium maculatum L.) verwechselt werden.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • Maurice Mességué „Das Mességué Heilkräuter Lexikon“ ; Verlag Fritz Molden
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Pimpinella anisum
  • Arnis
  • Eins
  • Ems
  • Europäischer Anis

Nebenwirkung

Gelegentlich allergische Reaktionen der Haut, der Atemwege und des Gastrointestinaltraktes (funktionelle Einheit von Magen und Darm).

Präparate

  • Bad Heilbrunner Husten- und Bronchialtee N
  • Bad Heilbrunner Deutscher Brusttee
  • Quieta Arzneitee Blutreinigungstee S
  • Quieta Arzneitee Bronchialtee Brust- und Hustentee
  • Bad Heilbrunner Kräuter Husten Tropfen N
  • Bad Heilbrunner 20-Kräuter Husten Bonbons
  • Bad Heilbrunner Forte Hals- und Rachenpastillen SN
  • Knufinke Broncholind Husten- und Brusttee (Divapharma-Knufinke)
  • Ricola Schweizer Kräuterbonbons Menthol-Eukalyptus (Ricola AG)
  • Ricola Schweizer Kräuterzucker (Ricola AG)

Vorkommen

  • Herkunft: Westasien, östliches Mittelmeergebiet
  • Standort: Vielfach in gemäßigten/subtropischen Gebieten angebaut

Wirkstoffe

Anis, bestehend aus den getrockneten Früchten von Pimpinella anisum, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält ätherisches Öl.

Wirkung

Die Droge wirkt expektorierend (auswurffördernd), schwach spasmolytisch (krampflösend), antibakteriell, appetit- und verdauungsanregend.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe A