Lavendel

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der zur Familie der Lippenblütler zählende Echte Lavendel ist ein stark verzweigter, teilweise verholzter, 20 bis 60 cm hohe Halbstrauch, dessen Blätter graugrün, behaart, gegenständig, schmal und etwa achtmal so lang wie breit sind.

Die in entfernt stehenden Scheinquirle sind in ährenartigen Blütenständen angeordnet. Die eiförmigen Hochblätter sind begrannt. Der breitröhrige, grauviolette Kelch hat sehr kurze Zähne. Die ca. 1cm lange Krone ist außen filzig behaart und zweilippig. Die Unterlippe ist kürzer als die Oberlippe. Die Blüte besitzt vier in der Kronröhre eingeschlossene Staubblätter.

  • Blütezeit: Juni-August
  • Sammelzeit für Kraut und Blüten: Juli, August

Anwendung

Anwendungsgebiete: Innerlich angewendet: Befindungsstörungen wie Unruhezustände, Einschlafstörungen, funktionelle Oberbauchbeschwerden (nervöser Reizmagen, ROEMHELD-Syndrom, Meteorismus, nervöse Darmbeschwerden). In der Balneotherapie: Zur Behandlung von funktionellen Kreislaufstörungen.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • innerlich: Als Tee: 1 bis 2 Teelöffel voll Droge pro Tasse
  • Lavendelöl: 1 bis 4 Tropfen (ca. 20 bis 80 mg) z. B. auf ein Stück Würfelzucker.
  • äußerlich: Als Badezusatz: 20 bis 100 g Droge auf 20 l Wasser
  • Art der Anwendung: Als Droge zur Zubereitung eines Teeaufgusses, als Extrakt, sowie als Badezusatz.

Hinweise

  • Ausreichende pharmakodynamische Untersuchungen an Mensch und Tier sind nicht bekannt.
  • Kombinationen mit anderen beruhigend und /oder karminativ wirksamen Drogen können sinnvoll sein.
  • In größeren Dosierungen (ab 1g) bewirkt das ätherische Öl Somnolenz.

Literatur

  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag
  • Bundesanzeiger
  • Maurice Mességué „Das Mességué Heilkräuter Lexikon“ ; Verlag Fritz Molden
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • „Die besseren Pillen – Band 2“ ; Mosaik Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • welscher Kümmel
  • arabischer Stöchas
  • Stöchaskraut
  • römischer Thymian

Nebenwirkung

Keine bekannt.

Präparate

  • Tapivec Kapseln (Spiköl-Mono-Präparat)
  • Lavendel Ölbad Schupp

Vorkommen

  • Herkunft: Mittelmeergebiet
  • Verbreitung: westliches Mittelmeergebiet bis Griechenland
  • Standort: sonnige Gegenden, kalkreiche Böden

Wirkstoffe

Lavendelblüten, bestehend aus den kurz vor der völligen Entfaltung gesammelten und getrockneten Blüten von Lavandula angustifolia, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält mindestens 1,5% (V/G) ätherisches Öl mit denHauptbestandteilen Linalylacetat, Linalool, Campher, ß-Ocimen und 1,8-Cineol. Weiterhin sind ca. 12% Lamiaceengerbstoffe in der Droge enthalten.

Wirkung

Bei innerlicher Anwendung wirkt die Arznei beruhigend und entblähend. Äußerlich wirkt Lavendelöl hautreizend.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe L