Odermennig

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der Odermennig aus der Gruppe der Rosengewächse wird zwischen 30 und 130 cm groß. Er ist eine uralte Heilpflanze. Die in ihm enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe sollen bei chronischen Leberleiden und gegen Gallensteine und Nierengries helfen.

Es war König Mithridates Eupator, der von 111- 63 v.Chr. über den Schwarzmeerstaat Pontus herrschte, welcher als erster die wunderbaren Heilkräfte dieser Pflanze entdecktes. In der Gruppe der Rosengewächse bilden die Früchte eine Ausnahme. Mit den widerhakigen Stacheln des verholzenden Kelches bleiben sie am Fell der Tiere und an den Kleidern der Menschen hängen und werden so verbreitet. Zu finden ist der Odermennig auf halbtrockenen Rasen und an Wegrainen.

  • Blütezeit: Juni bis August

Anwendung

Anwendungsgebiete:

  • innere Anwendung: leichte unspezifische, akute Durchfallerkrankungen; Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut.
  • äußere Anwendung: leichte oberflächliche Entzündungen der Haut

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • Einnahme: Tagesdosis 3 bis 6 g Droge, Zubereitungen entsprechend.
  • äußere Anwendung: mehrmals täglich Umschläge mit einem 10-prozentigen Dekokt.
  • Art der Anwendung: Kleingeschnittene oder gepulverte Droge für Aufgüsse, andere galenische Zubereitungen zur inneren Anwendung.

Literatur

  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Bundesanzeiger
  • Sängling, Heinz; Seybold, Siegmund „Lexikon der Pflanzen“, Lexikographisches Institut München 1977

Lateinische und sonstige Namen

  • Agrimonia procera Wallr. (Großer Odermennig)

Nebenwirkung

Keine bekannt.

Präparate

  • Hepaticum-Divinal Tropfen
  • Hepaticum-Divinal N Dragées
  • Rhoival Tee
  • Rhoival Tropfen
  • Rhoival Dragées
  • Gallen- und Lebertee EF-EM-ES
  • Novocholin-Gallentropfen

Vorkommen

Herkunft: Nord- und Mitteleuropa, gemäßigtes Asien und Nordamerika

Wirkstoffe

Odermennigkraut bestehend aus den getrockneten, kurz vor oder während der Blütezeit geernteten oberirdischen Teilen von Agrimonia eupatoria und /oder Agrimonia procera, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Catechingerbstoffe, Triterpene und Flavonoide.

Wirkung

Die Droge wirkt adstringierend (zusammenziehend). Die in der Volksheilkunde genannte cholagoge (gallentreibende) Wirkung ist nicht wissenschaftlich nachgewiesen.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe O