Taubnessel

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Die bis zu 40 cm hohe Weiße Taubnessel gehört zur Familie der Lippenblütler: Der überwinternde Wurzelstock treibt im Frühjahr zahlreiche Blütensprosse, und sich bewurzelnde, unterirdische Ausläufer. Der meist einfache, vierkantige Stängel ist locker behaart und am Grund oft rotviolett unterlaufen.

Die gegenständigen, bis 7 cm langen Laubblätter, haben einen bis zu 3 cm langen Stiel, und eine herzförmige, lang zugespitzte Blattspreite, die einfach grob gesägt und beiderseits locker behaart ist. Die zurückgebildeten Blütenstände stehen in den Achseln der kurz gestielten Hochblätter.

Die Blüten sitzen in den quirlständigen, sechs- bis sechzehnblütigen, weit voneinander entfernt stehenden Teilblütenständen. Die bis zu 2,5 cm langen Blüten haben einen am Grund rotvioletten, glockigen, zerstreut behaarten Kelch, dessen sternförmig ausgebreiteten, spitzen Zähne länger sind als die Röhre und die durch relativ große Buchten voneinander getrennt sind.

Die aus fünf verwachsenen, schmutzig weißen Kronblättern bestehende Krone hat unter der Oberlippe vier dunkelbraune, weiß-zottig behaarte Staubbeutel. Ihre aufwärts gebogene, zweilippige Röhre hat eine gewölbte Oberlippe, und eine dreilappige, nach unten gefaltete Unterlippe, deren Seitenabschnitte mit je einem schmallanzettlichen Zahn versehen ist.

Der eingeschnittene Mittellappen ist zweizipfelig. Der lange Griffel besitzt eine zweispaltige Narbe. Der Fruchtknoten reift zu einer in vier kleine, dreikantige Nüsschen zerfallende Nuss. Jedes Nüsschen hat eine große Samenschwiele (Elaiosom).

  • Blütezeit: April bis Oktober
  • Sammelgut: Blüten
  • Sammelzeit: Mai bis Juni

Anwendung

  • Anwendungsgebiete: innerliche Anwendung: Katarrhe der oberen Luftwege.
  • äußerliche Anwendung: Krampfadern, Fieber, Brandwunden und Gicht.
  • Dosierung und Art der Anwendung: innerlich: Tee, der mit 1 Teelöffel der Droge (Kraut) pro Tasse angesetzt wird.
  • äußerlich: Umschläge aus abgekochten Blättern und Blüten.
  • Der Blütentee wird gegen Schlaflosigkeit empfohlen.
  • Empfohlene mittlere Tagesdosis bei Einnahme ist 3 g der Droge, für äußere Anwendungen (z.B. Sitzbad) 5 g der Droge.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Zauberkraut
  • Bienensaug
  • Nettel
  • Niettel
  • Dorwettel
  • Dannettel
  • zahme Essle
  • Sengenessle
  • Bienenhütel
  • Sugblom
  • Honigblom

Nebenwirkung

Keine bekannt.

Vorkommen

  • Herkunft: Europa, Asien
  • Standort: Gebüsche, Gärten, Waldränder

Wirkstoffe

Schleimstoffe, Gerbstoffe, Saponine, Flavonglykoside und ätherisches Öl in Spuren.

Wirkung

Die Droge wirkt auswurffördernd, verdauungsfördernd, blutreinigend und reizlindernd.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe T