Tausendgüldenkraut

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z

Diese bis zu 1 m hohe, scheinbar kahle, jedoch mit kurzen anliegenden Borsten besetzte Pflanze aus der Familie der Doldengewächse breitet sich durch unterirdische Ausläufer oft großflächig aus. Der hohle, kantiggefurchte, im oberen Teil verzweigte Stengel besitzt ein- bis zweifach dreizählige, langgestielte, fast unsichtbar borstig behaarte Blätter mit eiförmigen bis schmaleiförmigen, bis ca. 6 cm langen scharfgezähnten Abschnitten.

Die unteren Abschnitte sind gestielt, die oberen sitzen auf einer bauchig erweiterten Scheide. Den mittelgroßen 15- bis 25-strahligen Doppeldolden fehlen Hüll- und Hüllchenblätter. Die kleinen Blüten sind rauhhaarig bestielt und besitzen lange gerade Griffel. Die 1 bis 2 mm langen, weißen bis rötlichweißen Kronblätter sind verkehrtherzförmig und an der Spitze zweilappig ausgerandet. Sie besitzen in der Ausrandung einen länglichen zurückgeschlagenen Lappen. Die eiförmigen, 3 mm langen Früchte sind braun und haben hellere fädliche Rippen.

Anwendung

Anwendungsgebiete: Appetitlosigkeit; dyspeptische (Verdauungs-) Beschwerden.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • mittlere Tagesdosis 6 g der Droge; Zubereitung entsprechend. Extrakt : Tagesdosis 2 bis 3 g.
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge für Aufgüsse sowie andere bitter schmeckende Zubereitungen zum Einnehmen.

Hinweise

Extrakt und Tinktur nur nach ärztlicher Verordnung.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • Maurice Mességué „Das Mességué Heilkräuter Lexikon“ ; Verlag Fritz Molden
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verla

Lateinische und sonstige Namen

  • Erdgalle
  • Muttergotteskraut
  • Fieberkraut
  • Millijontouznkrut
  • Gottengnadenkrut
  • Gallkraut
  • Bieferkraut
  • Wundkraut

Nebenwirkung

Keine bekannt.

Präparate

  • Somara N Heilkräuterarznei (Folkerts GMBH)

Vorkommen

  • Herkunft: Europa, Nordafrika, Westasien
  • Standort: Waldwiesen, Grasflächen, kalkarme, sandige Böden

Wirkstoffe

Tausendgüldenkraut, bestehend aus den getrockneten, oberirdischen Teilen blühender Pflanzen von Centaurium minussowie dessen Zubereitungen in wirksamer Dosierung.
Die Droge hat einen Bitterwert von mindestens 2000.

Wirkung

Die Droge wirkt verdauungsfördernd durch Steigerung der Magensaftsekretion.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe T