Rose, Essig-

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Die Essigrose (rosa gallica) ist ein kleiner Strauch mit unterirdischen, weitreichenden Ausläufern. Die aufrechten, oberirdischen Triebe sind rutenförmig und mehr oder weniger verzweigt. Sie haben viele, unterschiedlich lange, zurück gebogene oder gerade Stacheln und Stieldrüsen.

Die Triebe werden ca. einen ½ m lang, selten über 1 m. Die 5-zähligen-manchmal auch nur 3-zähligen-Laubblätter haben lange, in Spitzen auslaufende, drüsige Nebenblätter, die eine rundliche bis elliptische Form aufzeigen und am Grund mit dem Blattstiel verwachsen sind. Ihre Oberseite ist dunkelgrün glänzend, die Unterseite ist heller und bläulich.

Sie sind entweder leicht behaart oder kahl und haben kräftige, aufsteigende Seitenadern. Die Seitenadern enden in den breiten und weniger scharfen Zähnen des drüsigen, häufig feinhaarigen Blattrandes.
Auf den 2-3 cm langen, drüsigen Blütenstielen findet man die einzelnen Blüten, seltener auch zu zweit oder zu dritt.

Die Blütenstiele tragen am Grunde kurze Hochblätter. Der kugelige bis birnenförmige Kelchbecher ist dicht mit Stieldrüsen und Drüsenborsten bekleidet. Die Kelchblätter sind nach dem Blühen zurückgeschlagen. 2 bis 3 cm lange und ebenso breite Kronenblätter sind samtig, breitherzförmig und rosa bis purpurfarben gefärbt.

Der Griffel ist von den Fruchtblättern des Kelchbechers eingeschlossen. Er bildet mit ihren Narben ein wolliges Köpfchen, das den Eingang zum Kelchbecher verschließt. Die kugeligen bis birnenförmigen Scheinfrüchte sind braunrot und werden ca. 1 bis 1,5 cm lang.

  • Blütezeit: Juni

Anwendung

Anwendungsgebiet: Leichte Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut.

Dosierung:

  • Soweit nicht anders verordnet 1 bis 2 g Droge auf 1 Tasse (200 ml) Teeaufguss.
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge für Teeaufgüsse sowie andere galenische Zubereitungen für Mundspülungen.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Deutschmann, F.; Hohmann, B. u.a. „Pharmazeutische Biologie“, 3. Aufl., Gustav Fischer Verlag Stuttgart 1992

Lateinische und sonstige Namen

  • Rosa centifolia und deren Varietäten

Vorkommen

  • Herkunft: Europa

Wirkstoffe

Rosenblüten, bestehend aus den vor dem völligen Aufblühen gesammelten Kronblättern von Rosa gallica und deren Varietäten, sowie Zubereitungen aus Rosenblüten in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Gerbstoffe.

Wirkung

Die Droge wirkt adstringierend (zusammenziehend).

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe R