Holunder, schwarzer

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der bis zu 7 m hohe, meiststrauchige, selten baumförmige Schwarze Holunder gehört zur Familie der Geißblattgewächse. Die Rinde des Stammes und der älteren Zweige ist graubraun und rissig, die junge Rinde ist braun, mit zahlreichen Lentizellen (graue Punkte) besetzt. Das Mark der Zweige ist weich und weiß.

Die gegenständigen Blätter sind gestielt, unpaarig gefiedert, aus 5 bis 7 elliptischen, zugespitzten, ungleichmäßig gesägten, spärlich behaarten, hellgrünen Fiederblättchen zusammengesetzt. Die fadenförmigen Nebenblätter fallen schon früh ab. Die stark duftenden Blüten stehen zu sehr vielen in dichtblütigen, endständigen, schirmförmigen, flachen, meist fünfästigen Trugdolden.

Der Blütenkelch ist kurzröhrig und hat 5 kurze Zähne. Die am Grund verwachsene Krone besitzt 5 radförmig ausgebreitete, 6 bis 9 mm breite, weiße bis gelblichweiße Zipfel. Die 5 Staubblätter haben gelbe Staubbeutel. Der dreiteilige Fruchtknoten entwickelt sich zu einer kugeligen, 5 bis 6 mm dicken, glänzend schwarzen, saftigen, Frucht.

Die 3 bräunlichen Samen sind eiförmig und außen gewölbt.
Der Traubenholunder kann leicht mit dem Schwarzen Holunder verwechselt werden. Er unterscheidet sich vom Schwarzen Holunder durch die eiförmigen, rispigen, dichtbehaarten Trugdolden und die scharlachroten Früchte.

  • Blütezeit: Juni bis Juli
  • Sammelgut: Blüten
  • Sammelzeit: Juni bis Juli

Anwendung

Anwendungsgebiete: Erkältungskrankheiten.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • mittlere Tagesdosis: 10-15 g Droge ; Zubereitungen entsprechend
  • Art der Anwendung: Unzerkleinerte Droge sowie andere galenische Zubereitungen für Teeaufgüsse.
  • Mehrmals täglich 1 bis 2 Tassen Teeaufguß möglichst heiß trinken.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • Schmeil, Fitschen „Flora von Deutschland“ ; Quelle & Meyer Verlag Heidelberg
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Holler
  • Flieder
  • Attich
  • Holderbaum
  • Holder
  • Holderbusch
  • Holderstock
  • Hunnel
  • Hündele
  • Hulandr
  • Dolder
  • Fliederbusch
  • Fledderbusk
  • Fleeder
  • Musflider
  • Kissekenbaum

Nebenwirkung

Nebenwirkungen sind keine bekannt.

Präparate

  • Bad Heilbrunner Wind und Wetter Kräutertee
  • Vitacin Früchtetee + 10 Vitamine – Erdbeere (Quieta)
  • Vitacin Früchtetee + 10 Vitamine – Orange (Quieta)
  • Quieta Arzneitee Erkältungstee
  • Bad Heilbrunner 20-Kräuter Husten Bonbons
  • Galama Tee Nr. 7 Bronchial- und Hustentee (Folkerts GMBH)
  • Ricola Schweizer Kräuterbonbons Menthol Eukalyptus (Ricola AG)
  • Ricola Schweizer Kräuterzucker (Ricola AG)
  • B+E Abführ-Kräuter-Tee (Plosspharma)

Vorkommen

  • Herkunft: Europa, im Norden fehlend ; Europa, Nordafrika, West- und Mittelasien
  • Standort: Auwälder, Gebüsche, Ruderalfluren, oft als Kulturpflanze

Wirkstoffe

Holunderblüten, bestehend aus den getrockneten, gesiebten Blütenständen von Sambucus nigra LINNÉ, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Sie enthalten Flavonoide, Schleimstoffe, ätherisches Öl und Gerbstoffe.

Wirkung

Die Arznei wirkt schweißtreibend und vermehrt die Bronchialsekretion.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe H