Frauenmantel

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der Frauenmantel ist eine kleine Pflanze mit gelblichgrünen Blüten. Die aus dem Wurzelstock auf langen Stielen sprießenden, anfangs noch zusammengefaltet, später sich rundflächig ausbreitenden Blattschalen wirken wie vom Wind umgeknickte Regenschirme.

Die feinen Zacken des handförmigen Blattes tragen Perlen, die auf dem Frauenmantel nicht etwa der Tau hinterlassen hat, sondern die durch das Schwitzen der Pflanze entstanden sind. Der Duft der Blüten ist honigähnlich.

  • Blütezeit: Mai bis Oktober
  • Sammelzeit: morgens bei trockenem Wetter zwischen September und Oktober
  • Sammelgut: das blühende Kraut, auch mit Wurzel

Anwendung

Anwendungsgebiete: leichte unspezifische Durchfallerkrankungen. Wissenschaftlich nicht nachgewiesen, jedoch häufig genannt sind Heilanzeigen wie Magen-Darm-Katarrh, Durchfall, Einschlafstörungen, Menstruationsbeschwerden, klimakterische Störungen und Kreuzschmerzen.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • mittlere Tagesdosis: 5 bis 10g Droge; Zubereitungen entsprechend.
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge für Aufgüsse und Abkochungen sowie andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen.
  • Dauer der Anwendung: Sollten die Durchfälle länger als 3 bis 4 Tage anhalten, ist ein Arzt aufzusuchen.

Hinweise

Man sollte nur trockenes Kraut pflücken.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • Maurice Mességué „Das Mességué Heilkräuter Lexikon“ ; Verlag Fritz Molden
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Alchemilla vulgaris auct.
  • Marienmantel
  • Taukraut
  • Himmlisches Wasser
  • Alchimistenkraut
  • Löwenfuß
  • Frauenbiß
  • Sinau
  • Wiesensinau
  • Tauhaltauf
  • Marienkraut

Nebenwirkung

Nebenwirkungen sind nicht zu erwarten. Leberschädigende Wirkungen sind nicht nachgewiesen.

Präparate

  • Bad Heilbrunner Wind und Wetter Kräutertee
  • Cefakliman Amp.
  • Salviathymol
  • Ricola Schweizer Kräuterbonbons Menthol-Eukalyptus (Ricola AG)
  • Ricola Schweizer kräuterzucker (Ricola AG)

Vorkommen

  • Herkunft: ganz Europa, Nordamerika, gemäßigte Zonen Asiens
  • Standort: feuchte Wiesen und Weiden, Hänge, Wegraine, Bachränder.
  • Verbreitung: Ebene bis Hochgebirge

Wirkstoffe

Frauenmantelkraut, bestehend aus den während der Blütezeit gesammelten, frischen oder getrockneten oberirdischen Teilen von Alchemilla vulgaris (Synonym: Alchemilla xanthochlora), sowie dessen Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Gerbstoffe vom Ellagitannintyp und Flavonoide.

Wirkung

Die Droge wirkt adstringierend (zusammenziehend) und eventuell leicht spasmolytisch (krampflösend).

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe F