Birke

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Die Hängebirke aus der Familie der Birkengewächse ist ein bis zu 25 m hoher Baum, vereinzelt wächst sie auch strauchig. Junge Birkenbäume haben eine schneeweiße Rinde, die sich nach und nach abschält und sich bei älteren Bäumen in eine harte schwarze Borke verwandelt.

Die Zweigenden der Hängebirke sind häufig herabhängend; junge Zweige sind dicht mit warzigen Harzdrüsen besetzt. Die wechselständigen Laubblätter besitzen eine dünne, hellgrüne, kahle, rautenförmig-dreieckige bis 7 cm lange und bis 4 cm breite, scharf doppelt gesägte Blattspreite, mit lang ausgezogener Spitze.

Die Männlichen Blütenstände sind bis 10 cm lang und an den Zweigenden hängend. In der Achsel jedes Deckblattes stehen 3 aus einem kleinen Kronblatt und 2 Staubblättern gebildete Blütchen. Die männlichen Blütenstände überwintern nackt. Die weiblichen Kätzchen sitzen an den Enden kurzer Seitenzweige. Sie sind gestielt, dichtblütig und walzenförmig, 2-3 cm lang und 1 cm dick. In der Achsel eines jeden Deckblattes stehen drei Blüten.

Jede Blüte besteht aus dem Fruchtknoten und zwei Narben. Nach der Bestäubung durch den Wind, entsteht ein einsamiges, braunes, häutig geflügeltes Nüsschen. Die Moorbirke unterscheidet sich von der Hängebirke durch die abstehenden oder aufrechten, flaumig behaarten Zweige, und das Fehlen der Harzdrüsen.

  • Blütezeit: April bis Mai
  • Sammelgut: Blätter
  • Sammelzeit: Mai bis Juni

Anwendung

Anwendungsgebiete: Zur Durchspülung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß; zur unterstützenden Behandlung bei rheumatischen Beschwerden.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • Mittlere Tagesdosis: mehrmals täglich 2,0-3,0 g Droge; Zubereitungen entsprechend
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge oder Trockenextrakte für Aufgüsse, sowie andere galenische Zubereitungen und Frischpflanzenpreßsäfte zum Einnehmen.
  • Bei Durchspülungstherapie ist auf reichliche Flüssigkeitszufuhr zu achten.

Hinweise

Keine Durchspülungstherapie bei Ödemen (Gewebewassersucht) infolge eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Schmeil, Fitschen „Flora von Deutschland“ ; Quelle & Meyer Verlag Heidelberg
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Betula pendula
  • Betula pubescens
  • Bark
  • Bircha
  • Maye
  • Bjork
  • Barkbom
  • Berk
  • Berkert
  • Hexenbesen
  • Maibaum
  • Pfingstmaie

Nebenwirkung

Bei der Anwendung von Birkenblättern sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Birkenteer kann bei überempfindlicher Haut unerwünschte Reizungen hervorrufen.

Präparate

  • Bad Heilbrunner Rheumatee N
  • Bad Heilbrunner Harntee 450 (tassenfertig)
  • Bad Heilbrunner Harntee
  • Bad Heilbrunner Fastentee
  • Bad Heilbrunner Entschlackungstee N
  • Birken Heilpflanzen Dragees (Bad Heilbrunner)
  • Quieta Arzneitee Blutreinigungstee S
  • Quieta Arzneitee Blasen und Nierentee
  • Quieta Arzneitee Entschlackungstee
  • Quieta Arzneitee Nierentee N
  • Sanhelios Entwässerungs-Dragees (Börner GmbH)
  • Kneipp Pflanzen Dragees Birke
  • Kneipp Birkenblätter Pflanzensaft

Vorkommen

  • Herkunft: Europa, gemäßigtes Asien
  • Standort: trockene Laub- und Nadelwälder, Moore, Heidewiesen, Sümpfe

Wirkstoffe

Birkenblätter, bestehend aus den frischen oder getrockneten Laubblättern von Betula pendula, von Betula pubescens oder von beiden Arten, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Flavonoide, ferner Saponine, Gerbstoffe und ätherisches Öl.

Wirkung

Die Droge wirkt diuretisch (harntreibend). Birkentee wirkt hautreizend und antiparasitär.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe B