Bruchkraut, kahles

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Das Kahle Bruchkraut aus der Familie der Nelkengewächse ist eine niederliegende, kriechende fast kahle Pflanze, mit zahlreichen reich verzweigten, brüchigen, bis 30cm langen Stängeln.

An den runden kahlen oder krausig behaarten Stängeln des Kahlen Bruchkraut stehen die gegenständigen, mit häutigen Nebenblättern versehenen, einnervigen, lanzettlich-ovalen, bis 1 cm langen, kahlen Blätter. Die sehr kleinen, 5-zähligen, fast ungestielten Blüten wachsen knäuelartig (mit je 10 Einzelblüten) aus den Blattachseln und sind mit einem weißhäutigen Tragblatt versehen.

Die 5 weißen unscheinbaren Kronblätter und die 5 Staubblätter werden von den 5 grünlichen, 0,5 cm langen Kelchblättern überragt. Der mit einem zweiteiligen Griffel versehene Fruchtknoten, wird bei der Reife ca. 1 mm lang, und enthält einen schwarzen, linsenförmigen Samen. Das Behaarte Bruchkraut unterscheidet sich vom Kahlen Bruchkraut durch starke Behaarung der Blätter, stachelspitzige Kelchblätter und die völlig eingeschlossene Frucht.

  • Blütezeit: Juli bis September
  • Sammelgut: Kraut
  • Sammelzeit: Juli bis August

Anwendung

Anwendungsgebiete: Zystitis (Blasenkatarrhe … ), aufgrund der harntreibenden Wirkung zur Vorbeugung gegen Grießbildung in den Harnwegen, zur Behandlung und Vorbeugung von Erkrankungen und Beschwerden im Bereich der Nieren und der Atemwege.

  • Der Teeaufguss als leichtes Diuretikum: 2 Teelöffel der Droge mit einer Tasse heißem Wasser übergießen und nach 10 min abseihen.
  • Mehrmals täglich eine Tasse.
  • Kaltauszug: Die gleiche Menge kalt ansetzen, längere Zeit ziehen lassen und dann abseihen.

Hinweise

Das Kraut darf nur in frischem Zustand zu einem Auszug oder Kaltauszug verwendet werden, da es sonst kaum noch Wirkstoffe enthält. Die Wirksamkeit ist nicht bei allen Anwendungsgebieten belegt. Diese seltene Pflanze sollte man nicht sammeln!

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • Schmeil, Fitschen „Flora von Deutschland“ ; Quelle & Meyer Verlag Heidelberg
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Henliewies
  • Dürrkraut
  • Jungferngras
  • Jungferntrost
  • Krötengras
  • Nimm-mir-nichts
  • Sternkraut
  • Stops-Loch
  • Tausendkern
  • Kleiner Wegetritt

Nebenwirkungen

Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind keine Nebenwirkungen zu erwarten.

Vorkommen

  • Herkunft: gemäßigte Zonen von Europa, Asien
  • Standort: Wege, Sandrasen

Wirkstoffe

Triterpensaponine, Flavonoide, Cumarinderivate Herinarin und Umbelliferon, ätherisches Öl.

Wirkung

Evtl. geringe diuretische (harntreibende) und spasmolytische (krampflösende) Wirkung.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe B