Wolfstrapp

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der Gemeine Wolfstrapp gehört zu den Lippenblütlern. Der 4-kantige Stängel hat zum Teil abstehende Äste. Die gegenständigen, lanzettlichen Blätter sind kurz gestielt oder sitzend.

Sie sind grob- und tief gezähnt, werden 3 bis 8 cm lang und sind zum Teil zerstreut behaart. Die zahlreichen, quirligartigen Blüten sitzen in den Achseln der oberen Laubblätter. Der Kelch wird zwischen 2,5 und 4 mm lang, er hat 10 undeutliche Nerven und ist weit glockig. Seine 5 lanzettlichen Zähne sind doppelt so lang wie die Röhre und stechend begrannt.

Die 2-lippige Krone wird 2 bis 6 mm lang. Die schwach ausgerandete Oberlippe ist weiß, die 3-lappige Unterlippe ist weiß mit roten Punkten. 2 Staubblätter ragen aus der Kronröhre weit hervor. Blütezeit: Juli bis September.

Anwendung

  • Anwendungsgebiete: Leichte Schilddrüsenüberfunktion mit vegetativ-nervösen Störungen. Spannungsgefühl und Schmerzen in der Brustdrüse.
  • Dosierung: Die Dosierung liegt zwischen einer Tagesdosis von 1 bis 2 g Droge für Teeaufgüsse und wässrig-äthanolischem Extrakt entsprechend 20 mg Droge.
  • Da jeder Patient einen eigenen optimalen Schilddrüsenhormonspiegel besitzt, sind allenfalls grobe Anhaltspunkte für die Dosierung möglich. Auch Lebensalter und Gewicht sind zu berücksichtigen.
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge, Frischpflanzenpresssaft sowie andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen.

Hinweise

  • Gegenanzeigen treten auf bei einer Unterfunktion der Schilddrüse und bei Schilddrüsenvergrößerungen ohne Funktionsstörung.
  • Bei Langzeittherapie und sehr hoch dosierter Lycopus-Medikation sind in seltenen Fällen Vergrößerungen der Schilddrüse möglich.
  • Plötzliches Absetzen von Lycopus-Zubereitungen kann zu einer Verstärkung des Beschwerdekomplexes führen.
  • Keine gleichzeitige Gabe von Schilddrüsenhormon-Präparaten.
  • Eine Anwendung von Lycopus-Zubereitungen stört die Durchführung einer Schilddrüsendiagnostik mit Radio-Isotopen.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Podlech, Dieter „GU Naturführer Heilpflanzen“, 3.Aufl., Gräfe u. Unzer GmbH München 1991

Lateinische und sonstige Namen

  • Lycopodium virginicus

Vorkommen

Herkunft: Europa, Nordamerika

Wirkstoffe

Wolfstrappkraut, bestehend aus den kurz vor der Blüte geernteten, frischen oder getrockneten oberirdischen Teilen von Lycopus europaeus und/oder Lycopus virginicus sowie dessen Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Hydroxyzimt- und Kaffeesäurederivate, Lithospermsäure und Flavonoide.

Wirkung

Die Droge wirkt antigonadotrop, antithyreotrop. Sie bewirkt eine Hemmung der peripheren Dejodierung von T4 und eine Senkung des Prolaktinspiegels.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe W