Beifuß, gemeiner

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der Gemeine Beifuß aus der Familie der Korbblütler ist eine 1,3 m hohe Pflanze. Die aufrechten Stängel sind kantig, schwach behaart und meist reich verzweigt. Die Laubblätter sind oberseits grün, unterseits weiß- bis graufilzig behaart.

Die unteren Blätter des Gemeinen Beifuß sind bis zu 10 cm lang, gestielt, ein- bis zweifach fiederteilig, mit lanzettlichen, spitzen, ganzrandigen oder wenigzähnigen, 3 – 6 mm breiten Abschnitten. Die 3 – 4 mm langen Blütenköpfchen stehen zahlreich in einer, reichverzweigten, von lanzettlichen Hochblättern durchblätterten Rispe.

Sie sind eiförmig, kurz gestielt und stehen aufrecht. Die zweireihige Blütenhülle der Einzelblüte ist aus schuppenförmigen, hautrandigen, grauweißen Blättchen, die mehr oder weniger filzig sind und sich schindelartig abdecken. Die äußeren sind kurz, lanzettlich und spitz, die inneren größer, länglich und stumpf.

Die die Hülle wenig überragenden Blüten sind gelblich oder rotbraun. Sie stehen auf einem kegelförmigen, nackten Blütenboden. Die Früchtchen sind sehr klein, graubraun und fein gestreift.

  • Blütezeit: Juli bis September
  • Sammelgut: Kraut
  • Sammelzeit: Juli bis August

Anwendung

  • Anwendungsgebiete: zur Appetitanregung bei anazider (fehlende Salzsäure im Magensaft) und subazider (vermindert säurehaltiger Magensaft) Gastritis (Magenschleimhautentzündung, Magenkatarrh) bzw. dyspeptischen (Verdauungs-) Beschwerden.
  • Dosierung: 1 Teelöffel pro Tasse heiß aufbrühen.

Hinweise

Schwangere sollten auf die Anwendung verzichten.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • „Die besseren Pillen – Band 2“ ; Mosaik Verlag
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Artemisia vulgaris
  • Geißbart
  • St.-Johanns-Kraut
  • Besenkraut
  • Wilder Wermut
  • Gänsekraut
  • Gänskraut
  • Jungfernkraut
  • Roter Bock
  • Weißer Bock
  • Beipes
  • Biwes
  • Gänsekraut
  • Magert
  • Stabkraut

Nebenwirkung

Bei bestimmungsgemäßer Dosierung sind keine Nebenwirkungen bekannt; Allergien möglich.

Präparate

Famitra Kräuterkuren

Vorkommen

  • Herkunft: ganz Europa, Asien, Nordamerika
  • Standort: Schuttplätze, unbebaute Plätze, Brachland, Wegränder, Böschungen, Hügel

Wirkstoffe

Artemisia vulgaris enthält ätherisches Öl, außerdem sind enthalten: Flavonoide, Cumarine und Sesquiterpenlactone als Bitterstoffe.

Wirkung

Die Droge wirkt appetitanregend (Anregung der Magensaftsekretion), verdauungsfördernd, krampflösend und schweißtreibend. Beifuß ist in seiner heilenden Wirkung dem Wermut vergleichbar, insgesamt jedoch etwas schwächer. Die Volksmedizin empfielt Beifuß auch als Einschlafmittel, bei Frauenleiden und bei Nervenkrankheiten.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe B