Schöllkraut, großes

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Das zur Familie der Mohngewächse zählende Große Schöllkraut ist eine ausdauernde, giftige Krautpflanze. Aus dem dicken Wurzelstock treibt ein bis zu 1 m hoher, etwas haariger Stängel.

Mit behaarten, wechselständigen zu Fiedern angeordneten Blättern und gelben, in Dolden stehenden Blüten. Die Samen befinden sich in einer länglichen Kapsel. Die gesamte Pflanze enthält eine gelblichweiße, ätzende Milch.

Anwendung

Anwendungsgebiete: Krampfartige Beschwerden im Bereich der Gallenwege und des Magen-Darmtraktes.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • Mittlere Tagesdosis 2 bis 5g der Droge bzw. 12 – 30 mg Gesamtalkaloide, berechnet als Chelidonin.
  • Art der Anwendung: Geschnittene Drogen, Drogenpulver oder Trockenextrakte für flüssige und feste Darreichungsformen zur inneren Anwendung.
  • Volkstümlich wird der frische Milchsaft des Schöllkrauts als Warzenbekämpfungsmittel eingesetzt.

Hinweise

Von einer Selbstmedikation wird abgeraten.

Literatur

  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Bundesanzeiger
  • „Die besseren Pillen – Band 2“ ; Mosaik Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Wasserkraut
  • Maikraut
  • Wanzenkraut

Nebenwirkung

Bei bestimmungsgemäßer Anwendung keine.

Präparate

  • Panchelidon (Monopräparat)
  • Ardeycholan N Dragées (Monopräparat)
  • Gallopas 100 Tabl. (Monopräparat)
  • Chelidophyt Dragées (Monopräparat)
  • Cholarist Tabl. (Monopräparat)
  • Cefachol N Tropfen
  • Aristochol Konzentrat (Granulat oder Kapseln)
  • Cholagogum N Nattermann (Kapseln oder Tropfen)
  • Paverysat N Tropflösung
  • Choleodoron Tropfen
  • Cheihepar S Tropfen
  • Spasmo-CC Steiner Granulat
  • Opobyl-Phyto Dragées

Vorkommen

  • Herkunft: Europa; in gemäßigten und subtropischen Gebieten.
  • Standort: Schuttplätze, steiniger Grund, neben Mauerresten, schattige Haine, unter Ufergebüsch, Wege, Zäune, ungepflegte Gärten, Parks,

Wirkstoffe

Schöllkraut, bestehend aus den zur Blütezeit gesammelten, getrockneten, oberirdischen Teilen von Chelidonium majus sowie deren Zubereitung in wirksamer Dosierung. Das Kraut enthält mindestens 0,6% Gesamtalkaloide, berechnet als Chelidonin und bezogen auf die wasserfreie Droge.

Wirkung

Ausreichend gesichert ist die papaverinartige (Papaver = Mohn), leicht spasmolytische (krampflösende) Wirkung im oberen Verdauungstrakt.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe S